An der Algarve regnet es nie, hatte man mir erzählt. Im vergangenen Winter gab es gerade einmal 7 Tage Niederschlag. Seit ich allerdings an die Südküste Portugals zurückgekehrt bin, wechseln sich Schauer und Sonne ununterbrochen ab. Trotzdem verlasse ich nun die Stadt Lagos und ziehe aufs Land in ein Dorf namens Carrapateira.

Das Video zum Thema findest Du im Titelbild oder wenn Du hier klickst.

Lagos hat sich geleert

Knapp 6 Wochen habe ich nun in Lagos gewohnt. Auch wenn die Stadt mittlerweile ziemlich leer ist, gibt es hier Geschäfte, Cafés und ein paar Bars, die man zumindest bis zur Corona-Sperrstunde um 22:30 Uhr besuchen kann.

Die ersten 2 Wochen habe ich in einem 4-Bett-Zimmer im Hostel geschlafen. Normalerweise sind das die günstigsten Übernachtungsmöglichkeiten. Allerdings haben viele Unterkünfte erkannt, dass mehr Menschen als sonst in diesem Corona-Winter remote arbeiten oder studieren und sich in dieser Zeit lieber in Südeuropa aufhalten. Deshalb haben einige Vermieter auf mittelfristige und langfristige Mieten umgestellt.

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Länger mieten = billiger wohnen

Ich habe natürlich auch lieber mein eigenes Zimmer, vor allem, wenn ich länger bleibe. Deshalb bin ich im November umgezogen. Der Preis war auf die Nacht umgerechnet genau so hoch, wie im Dormitory – und ich hatte sogar mein privates Bad.

Mit meinem deutschen Mitbewohner Andi habe ich mich gut verstanden und so habe ich an meinem Geburtstag Gesellschaft gehabt und ein, zwei Gläschen mehr getrunken.

Ansonsten ist es nun wirklich leer. Andi hat gerne den Ausdruck Geisterstadt benutzt.

Mehr Regen als gedacht

Das Wetter lässt übrigens zu wünschen übrig – zumindest für Algarve-Verhältnisse. Es regnet eigentlich dauernd. Für das Land ist das super, weil die Leute hier mit Wassermangel zu kämpfen haben. Der Druck wurde bereits reduziert.

An einer Strandbar erzählte mir der Wirt, dass der Absatz von Durchlauferhitzern bzw. Gasthermen gestiegen sei, weil der Druck für die alten Dinger zu niedrig war und die Menschen kein warmes Wasser hatten. „Irgendjemand profitiert immer“, sagte er.

Raus aufs Land

Obwohl Lagos toll ist und es sowohl Strand als auch Stadt gibt, hatte ich bereits im November meinen Umzug in einen anderen Ort klar gemacht und nun war Abreise.

Carrapateira hieß das Ziel. Das ist ein 250-Seelen-Dorf an der Westküste zwischen Sagres und Aljezur.

Viele Vanlife-Reisende kommen hier auf dem Weg die Küste hoch oder runter entlang und, weil es so hübsch ist, legen sie einen Stopp ein.

Zwischen 2 Stränden

Ansonsten ist das Kaff Surfern ein Begriff. Denn Carrapateira liegt zwischen 2 Stränden: Praia da Bordeira und Praia do Amado (Praia heißt übrigens Strand).

Der Amado-Strand ist derjenige, den die Surfer ansteuern – eine halbrunde Bucht mit spektakulären Felsen als Rahmen.

Praia da Bordeira liegt nur wenige Fahrminuten einen ebenso spektakulären Weg auf den Klippen entlang entfernt.

Spektakuläre Natur

Dieser Strand ist sehr breit und jetzt im Dezember sind die Wellen recht ordentlich. Ich schaue gerne zu, wie der Atlantik auf die Klippen peitscht und das Sprühwasser die Berge wie in einem King-Kong-Film aussehen lässt.

Außerdem hat der Bordeira-Strand noch einen kleinen See/Flussausläufer, welcher ebenfalls wunderschön anzusehen ist. An diesem Strand sehe ich immer wieder Kite-Surfer.

Ansonsten ist Carrapateira umgeben von wunderlichen Hügeln, in denen durchaus Hobbits wohnen könnten.

Typische Dorf-Nachteile

Ihr seht, ich liebs hier. Die Downside ist, dass es hier nur einen Mini-Supermarkt gibt und ein Café und eine Art Bar geöffnet haben. Alles andere wartet auf die Saison 2021.

Wenn man Montags Zigaretten braucht, muss man 15 Minuten zur nächsten Tankstelle fahren.

Deshalb war ich mir nicht sicher, ob es mir in Carrapateira evtl. zu langweilig werden würde, aber meine neue Bleibe ist richtig geil. Da das andere Zimmer leer steht, habe ich momentan ein ganzes Haus für mich allein.

Weniger Restriktionen

Momentan bin ich also sehr zufrieden – außer mit dem Wetter. Denn seit ich aufs Land gezogen bin, regnet es noch mehr als vorher. Ich will es nicht jinxen, aber sollte ich mal wieder in einen Lockdown geraten, könnte ich es hier schon aushalten.

Derzeit sieht es aber nicht danach aus. Denn meine neue Gegend gehört zu den am wenigsten von Covid befallenen in Portugal. Hier gibt es nicht einmal Ausgangssperren.

Mama besucht mich zu Weihnachten

Ich hoffe, dass das so bleibt. Jetzt steht erst einmal Weihnachten vor der Tür. Auch dieses Fest muss ich nicht alleine verbringen. Meine Mama kommt (vorausgesetzt, es werden nicht noch Regeln beschlossen, die das verbieten).

Das waren die News von meiner Motorradreise. Luzy geht es gut, aber auch sie hat langsam keinen Bock mehr, jeden Tag voll geregnet zu werden.

Ich wünsche Euch trotz Corona eine gute Weihnachtszeit. Bleibt gesund!

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