Zwei Monate hat der Lockdown meine Motorrad-Reise bereits lahmgelegt. Nun verlängert Marokko die Beschränkungen noch einmal bis zum 11. Juni.

Das Video zum Artikel findest Du im Titelbild oder wenn Du hier klickst.

Nochmal 3 Wochen warten

Nachdem ich nun so lange auf diesen Tag hingefiebert und mir aufgrund der Lockerungen in Europa für Marokko ebenfalls Hoffnungen gemacht hatte, ist die erneute Verlängerung des Gesundheit-Notstandes ziemlich ernüchternd.

Mindestens drei weitere Wochen besteht nun eine Ausgangs- und Reisesperre. Hier in Oualidia, wo ich mich seit Beginn des Lockdowns aufhalte, haben fast alle Restaurants zu, in fast kein Geschäft kann man reingehen und es ist Pflicht, Maske zu tragen.

Alle Episoden meiner ersten großen Motorradreise

Obwohl Oualidia klein ist, habe ich noch nicht alles gesehen. Man darf ja auch nur zum Einkaufen raus. Ab und zu entdecke ich Neues, wie einen versteckten Supermarkt, der andere Waren hat, als mein Stammgeschäft. Das sind bereits die Highlights meiner Tage hier. Ansonsten versuche ich so viel wie möglich in der Sonne zu sitzen, solange sie scheint.

Irgendwann nach Europa

Ich hatte nicht erwartet, dass Marokko direkt seine Grenzen öffnet, aber gehofft, dass das Bewegen im Land wieder erlaubt wird. Das hätte mir zumindest einen Standortwechsel ermöglicht.

Daraus wird erstmal nichts. Das ist nervig, weil die Langeweile zunimmt, aber mir geht es gut. Ich muss nicht unbedingt schnell zurück. Dennoch hoffe ich darauf, irgendwann wieder europäischen Boden betreten zu können.

Das Flugzeug ist keine Option für mich, da darin mein Motorrad nicht mitgenommen wird. Deshalb versuche ich, das Treiben an der Grenze bzw. den Fährhäfen zu beobachten.

Die Situation ist schwierig

Ich bin in verschiedenen WhatsApp und Facebook-Gruppen, wo Gestrandete Informationen austauschen, um nach Hause zu kommen.

Leider ist das alles sehr undurchsichtig. Jedes Land macht seine eigenen Regeln und die ändern sie auch dauernd. Zum Fahren braucht man Genehmigungen, die aber von den Beamten häufig nicht akzeptiert werden. Andere wiederum haben keine Genehmigung, werden aber offenbar durchgelassen.

Dann gibt es ein Fährunternehmen, dass Tickets verkauft, aber die Genehmigung zum Fahren erst hinterher organisiert. Die wird aber nicht immer ausgestellt. Dann bekommen die Passagiere nur Gutscheine zurück.

Manchmal organisieren Botschaften einiger Länder Sonderfähren. Die werden, wenn möglich, mit anderen Europäern aufgefüllt. Aber auch da lese ich immer wieder von Zusagen, die nicht eingehalten werden. Dann steht man eben auf einem Parkplatz in Tanger, kann Europa sehen, aber nicht erreichen.

Wenn man ein Wohnmobil hat, geht das noch, aber auf dem Motorrad schlafen, ist schon schwieriger. Von Europa las ich, dass man nur auf direktem Wege durch Spanien und Frankreich nach Hause fahren darf. Ob die begeistert sind, wenn ich am Straßenrand mein Zelt aufschlage, weiß ich nicht.

Irgendwann muss ich es versuchen

Die Fähren sind natürlich nicht umsonst. Die Preise, von denen ich las, variierten zwischen 200 und 2000€. Vielleicht ist das naiv, aber ich hoffe immer noch darauf, mit meinem Ticket, das ich für 75€ in Spanien erstanden habe, wieder zurückfahren zu können.

Also warte ich weiter ab. Die Zeit bis zum 11. Juni bekomme ich auch noch rum. Vielleicht wird dann gelockert – hoffentlich. Aber auch wenn nicht, werde ich wohl irgendwann mein Glück versuchen müssen.

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