Es ist weniger als 2 Monate her, als ich mir in Taghazout den Magen verdarb. Zu dem Zeitpunkt war das meine einzige Sorge. Ich ahnte nicht, dass bereits dunkle Corona-Wolken über mir schwebten.
Das Video zur Etappe findest Du im Titelbild oder wenn Du hier klickst.
Von Tafraoute nach Taghazout
Nachdem ich mein Zelt abgebaut und mein Motorrad beladen hatte, startete ich in der Mittagshitze von Tafraoute in meine 32. Reise-Etappe.
Das Tal, in dem Tafraoute liegt, ist umgeben von hohen rot-gelb-goldenen Bergen. Es war ein Genuss, dort mit dem Motorrad durchzurollen.
Die Schönheit Marokkos
Der Weg führte mich hoch in das Anti-Atlas-Gebirge, wo ein spektakulärer Aussichtspunkt den nächsten jagte. Nachdem ich meine Luzy durch die Straße kreuzende Schafherden manövriert hatte, fiel die Straße langsam ab in Richtung Küste.
Die Umgebung war nun grüner und es gab mehr und mehr Palmen. Dann erblickte ich das Blau des Atlantiks.
Auf einmal im Surfparadies
Nach einem Ritt die Küste entlang erreichte ich Taghazout. Nicht einmal 200 Kilometer war ich gefahren, aber hier herrschte ein ganz anderer Vibe als in Tafraoute.
Taghazout war vor allem ein Surfer-Ort. Es gab viele Restaurants mit westlichem Essen, etliche Surfshops und Läden, die vor allem auf Touristen ausgelegt waren. Letztere waren zahlreich vertreten.
Corona wird Gesprächsthema
Touri-Essen
Ich hatte in den Tagen vor meiner Ankunft in Taghazout mehrere Male Lust auf eine Pizza verspürt. Dementsprechend freute ich mich über das westliche Essen und schlug direkt am ersten Abend zu.
Dabei blieb es nicht. Auch die folgenden Tage aß ich nur Touri-Zeugs: Spaghetti, Eis, Smoothies.
Vielleicht war ich das europäische Essen nicht mehr gewohnt, aber bei einem Abendessen ging es mir plötzlich schlecht. So schlecht, dass ich nichts essen konnte und stattdessen früher ging und mich direkt ins Bett legte. In der Nacht übergab ich mich 2 Mal.
Der Taghazout-Magen
Am nächsten Morgen ging es mir nicht gut, aber ich musste wenigstens nicht kotzen. Becky aus meinem Hostel bot mir eine Brühe an. Das half.
Jeder, dem ich von meiner Magenverstimmung erzählte, hatte auch eine solche Geschichte aus Taghazout entweder schon gehört oder selbst erlebt. Anscheinend war das Surfparadies dafür bekannt.
Ansonsten mochte ich Taghazout sehr. Der Strand war toll und man konnte die guten Surfer bestens vom Ufer aus beobachten. Vor allem aber war Taghazout der erste Ort an Marokkos Küste, an dem es nicht windig war.
Corona coming
Nachdem ich die Magengeschichte überstanden hatte, sattelte ich meine T7 wieder und brach auf nach Essaouira. Dort erfuhr ich am Abend, dass die Fähren nach Europa wegen Corona bereits nicht mehr fuhren.
Am nächsten Morgen drehte ich mein erstes Corona-Video, womit sich der Kreis meiner Berichterstattung schließt.
Ich bin weiter im Wartestand. Der 20. Mai ist das nächste große Datum. Vielleicht wird der Lockdown dann aufgehoben.
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Dankeschön Mama! 🙂