Ich war in meinem Leben schon ein paar Mal in Spanien. In Valencia, Barcelona, Malaga. Aber ich hatte keine Ahnung, dass es dazwischen so atemberaubend ist. Ozean und Berge gehen ineinander über, viele Hunderte Kilometer lang. Und nun, auf der 14. Etappe meiner Motorrad-Reise landete ich auf einmal im Wilden Westen.

Das Video zur Etappe findest Du im Titelbild oder wenn Du hier klickst.

Cabo de Gata heißt der Landstrich. Das ganze Jahr ist es trocken hier und so sieht es auch aus. Kakteen wachsen am Straßenrand.

Auf meiner Ténéré reite ich durch die Prärie und als ich stoppe, um ein paar Fotos zu schießen, liegen Knochen eines Tieres am Boden. Es fühlt sich wirklich an, wie in einem Western-Film.

Schauplatz von mehr als 200 Filmen

Alle Episoden meiner ersten großen Motorradreise

Ich bin nicht der erste Mensch, dem das auffällt. Sergio Leone drehte in den 1960er Jahren hier die sogenannten Spaghetti-Western „Für eine Handvoll Dollar“, „Für ein paar Dollar mehr“ und „Zwei glorreiche Halunken“. Damals hatte der Regisseur kein Geld, um große Stars zu verpflichten. So gab er einem Typen namens Clint Eastwood die Hauptrolle.

Aber nicht nur Western diente die Cabo de Gata als Kulisse. Die Teams von „Lawrence von Arabien“, „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“, „James Bond: Sag niemals nie“, und „(T)Raumschiff Surprise“ schlugen hier ihre Zelte auf. Das Video von Jamiroquais „Cosmic Girl“ und jetzt auch meins entstanden an diesem Fleckchen Erde. Insgesamt diente die Cabo de Gata über 200 Filmen als Drehort.

Eine Nacht in Los Albaricoques

Ich übernachtete in einem Ort namens Los Albaricoques. In „Für ein paar Dollar mehr“ heißt der Ort Agua Caliente und auch wenn die Zeit der Spaghetti-Western schon lange vorbei ist, sind die Menschen hier immer noch stolz darauf, Schauplatz der berühmten Filme gewesen zu sein. Straßen sind nach den Stars benannt (z.B. Calle Clint Eastwood), Schilder mit Western-Referenzen schmücken das Dorf und ein großer blechener Cowboy begrüßt die Neuankömmlinge am Ortseingang.

Ich habe mich auf meiner Ténéré vorher immer schon wie ein Cowboy auf seinem Pferd gefühlt. Deshalb passte das sehr gut und es hat sich gelohnt, durch die Cabo de Gata zu reiten.

Aber ein Cowboy bleibt nie lange in der gleichen Stadt. Deshalb verbrachte ich nur eine Nacht in Los Albaricoques. Beim Frühstück lief auf dem Fernseher des Hotels „Für ein paar Dollar mehr“ und ich sah die Häuser der Stadt darin.

Dann verließ ich den Saloon, sattelte auf und ritt weiter gen Süden.

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