Ich habe viel gelernt auf meiner ersten großen Motorradreise. Nun, da ich zurück bin, gilt es, einige Änderungen vorzunehmen. Beginnen will ich heute mit den Änderungen an meiner Yamaha Ténéré 700.

Das Video zum Beitrag findest Du im Titelbild oder wenn Du hier klickst.

Federbein

Das Federbein der T7 ist sehr weich. Irgendwo habe ich gelesen, dass es auf einen Fahrer mit 75 Kg ausgelegt ist, also ohne Gepäck. Da ich schon über 80 Kg habe, plus Motorradklamotten, plus Sturzbügel, Kofferträger und andere Anbauten und dann noch 30 bis 40 Kg Gepäck ist das für das Federbein viel zu viel Gewicht.

Allerdings ist ein neues Federbein sehr kostspielig. Man kann aber auch nur die Feder auswechseln. Die kostet etwas 100 Euro. Die Originalfeder hat 70 N/mm, ich habe eine mit 95 N/mm bestellt.

Das Problem ist, ich kann das selber nicht einbauen. Deshalb bin ich dafür, zum Reifenwechsel und für neue Bremsbeläge hinten zum Werner Willimann in die Schweiz gefahren, der mich in Portugal beherbergt hatte und mit dem ich ein Interview über seine Afrika- und Amerikareise geführt habe.

Das Problem beim Wechsel der Feder ist, dass die Feder dazu komprimiert werden muss. Wir hatten keine Presse dafür aber YouTube hilft immer weiter. Dort fanden wir ein Video, wo jemand mittels Wagenheber und Spanngurten die Feder komprimiert und wechselt.

Mir wäre das zu heikel gewesen, aber Werner meinte, dass kriegen wir hin, und so war am Ende das Tages die neue Feder eingebaut. Voll geil!

Die neue Feder ist tatsächlich ein Game Changer: Das Fahrgefühl ist völlig anders, wie ein neues Motorrad. Zum ersten Mal spüre ich den Vorderreifen richtig und die Stollen. Vorher hatte ich immer das Gefühl, dass er vorne kaum Haftung hat, weil das Gewicht so hecklastig und das Federbein zu schwach war.

Auch der Lenker hatte immer schlimm geflattert zwischen 60 und 90 Stundenkilometern. Das ist nun weg. Diese Feststellung bedarf natürlich noch weiterer Tests mit voller Beladung.

Bremsbeläge

Die Bremsbeläge hinten fahren sich bei mir deutlich schneller ab als vorne. Nun bei 28.000 km wechsle ich sie zum zweiten Mal – und Werner zeigte mir wie.

Tatsächlich ist das ziemlich einfach und ich werde das künftig selber machen, um Geld zu sparen.

 

Hinterreifen

Mit dem Hinterreifen verhält es sich ähnlich wie mit den Bremsbelägen. Auch er fährt sich viel, viel schneller ab als vorne. Auch ihn wechsle ich nun zum zweiten Mal.

Beim letzten Wechsel habe ich erneut den Standardreifen, mit dem die T7 ausgeliefert wird genommen. Das ist der Pirelli Scorpion Rallye STR. Um etwas mehr Laufzeit zu erhalten, habe ich nun auf einen Reifen mit Mittelsteg gewechselt und zwar Heidenau K60 Scout. Mal sehen, ob der länger hält.

Eine andere Sache fand ich heraus, als ich den Reifen zusammen mit Werner gewechselt habe. Nämlich: Dass er unglaublich schwer von der Felge zu bekommen ist. Das liegt zum einen daran, dass diese Stollenreifen sehr unflexibel sind, um Werner zu zitieren: „Traktorreifen“.

Dazu kommt, dass die Ténéré 700 zwei verschiedne Felgen verbaut hat. Vorne ist eine normale Schlauchfelge drauf. Hinten aber eine für schlauchlose Reifen. Diese ist aber nicht abgedichtet, so dass man sie trotzdem mit Schlauch fahren muss.

Das Problem bei der Hinterradfelge ist, dass sie eine extra Rille aufweist, die ein Abrutschen des Reifens verhindern soll. Wir haben Stunden damit rumgemacht und sind schließlich zu einem Bekannten von Werner gefahren, der eine Maschine hat, um den Reifen von der Felge zu bekommen.

Für mich heißt das, dass es unmöglich ist, den Reifen zu wechseln irgendwo, wenn ich einen Platten habe. Deshalb will ich auf schlauchlos umrüsten. Aber anstatt eine neue Felge zu kaufen, spare ich Geld und benutze ein Kit von OUTEX. Mit verschiedenen Klebe-Elementen dichtet man die Felge ab und dann kann man den Reifen ohne Schlauch fahren.

Das habe ich noch nicht gemacht, aber das Kit ist schon angekommen.

Vorderreifen

Vorne fahre ich den Pirelli-Reifen weiter – mit Schlauch – ich habe auch noch einen brandneuen im Keller.. Der Reifen ist deutlich schmaler und die Felge hat nicht diese extra Rille. Deshalb sollte ein Wechsel bzw. eine Reparatur möglich sein.

Lone Rider Quick Release System

Meine Lone Rider-Taschen fahre ich weiter. Die sind semiflexibel, wasserdicht, abschließbar und es passt eine Menge hinein. Allerdings sind sie sehr ausladend, also meine Luzy hat einen ziemlich breiten Arsch dadurch. Auf Reise hätte ich oft die Möglichkeit gehabt, das Moped über Nacht in den Hof oder die Lobby zu parken. Allerdings hat es durch die Taschen nicht durch die Tür gepasst.

Nun hat Lone Rider ein Quick Release System entwickelt, durch das man die Taschen schnell abklipsen kann. Das ist zwar nicht billig, aber ich habe es bestellt und hoffe, dass es bald ausgeliefert wird und eine große Erleichterung darstellt.

Sonst noch was?

Tempomat

Bei langen Fahrten immer gerade aus wie in Marokko, wäre es schon gewesen, wenn ich den Gasgriff irgendwie festklemmen hätte können. Bea und Helmut bieten das auf ihrer Seite an. Das ist dann ein Tempoamt für 20 Euro. Damit liebäugele ich.

Tankdeckel

Außerdem ist der Tankdeckel der Ténéré nicht nur nicht besonders schön, sondern auch lose, wenn man ihn aufschraubt. Ich weiß dann nie, wo ich ihn hinlegen soll. In Portugal habe ich mir beim Rangieren dadurch einen Kratzer in den Tank gedrückt und den Schlüssel verbogen. Okay, ich habe auch nicht aufgepasst, aber das wäre nicht passiert, hätte ich einen Tankdeckel, der beim Tanken am Moped bleibt.

Navi-Stabilisierung

Bikes-Peak hatte mir den Anti Bobble Head für das Cockpit geschickt. Denn bei der T7 wackelt das Display immer enorm. Allerdings ist da eine Stange über dem Cockpit, an dem mein Handy hängt. Die wird leider nicht stabilisiert oder nur sehr wenig. Hierzu bietet die Firma Donner Tech eine Lösung, die aber nicht sehr preiswert ist.

Sitzbank

Auch die unbequeme Sitzbank könnte verbessert werden. Ob Aufpolstern oder eine anfertigen lassen oder eine andere fertige zu kaufen besser ist, weiß ich nicht. Da erhoffe ich mir, Hilfe von Euch in den Kommentaren.

Gepäckträger

Das Gleiche gilt für einen Gepäckträger. Ich habe mir oft gewünscht, ich könnte meinen Rucksack hinter mir noch weiter nach hinten schieben. Löst sowas ein Gepäckträger?

Es macht Spaß, das Bike immer weiter auszustatten, aber ich bin nun 30.000 km so gefahren und sicherlich kann ich auch einfach so weiterfahren. Deshalb will ich auch nicht zu viel machen, weil das geht alles von meinem Reisebudget ab.

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