Tag 5 auf der Estrada Nacional 2 – 28 Stempel sind gesammelt. 8 fehlen noch. Es ist das große Finale meines Motorrad-Roadtrips durch Portugal von Chaves nach Faro.
Das Video zur Etappe findest Du im Titelbild oder wenn Du hier klickst.
Die Nationalstraße 2 ist Portugals längste Straße. Auf 739,26 Kilometern durchquert sie das Land von Nord nach Süd komplett.
Mein 4. Tag auf der N2, wie sie kurz genannt wird, endete in Alcácer do Sal. Das befindet sich südlich von Lissabon, im Norden der Region Alentejo. Sie ist die letzte vor der Algarve, wo Portugal auf den Atlantik trifft.
Der erste von noch 8 Stempeln
In Chaves hatte ich zum Start meiner Reise die N2 hinunter ein Heftchen bekommen, den Pass für die Estrada Nacional 2. Darin gilt es in den 35 Gemeinden, die ich auf den Weg nach Faro durchquere Stempel zu sammeln.
Meinen Stempel für Alcácer do Sal hatte ich am Vorabend nicht mehr geholt. Deshalb war dies meine ersten Mission am letzten Tag auf der N2.
Rollerbande an der Tanke, aber kein Stempel
Da Alcácer do Sal auch ein Kreis ist, gab es den Stempel laut Pass in Torrão, 30 Kilometer entfernt. Dort sollte ich ihn an einer Tankstelle bekommen. „Praktisch“, dachte ich. Denn ich fuhr bereits auf Reserve und wollte so 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen.
Als ich die Tanke erreichte, war dort gerade eine Rollergruppe, die tankte, Öl nachfüllte und die Zapfsäule blockierte. Nachdem ich endlich an der Reihe war und ebenfalls Sprit aufgefüllt hatte, musste ich an der Kasse erfahren, dass die Tankstelle neue Besitzer hat und die keinen Stempel.
Die Dame an der Tanke nannte mir aber ein Restaurant im Ort, wo ich ihn bekommen sollte. Das klappte auch. Blieben noch 7 Stempel.
Cafés helfen aus
Die nächste Station Ferreira do Alentejo 30 Kilometer weiter klappte ohne besondere Vorkommnisse.
Den fünftletzten Stempel gab es in Aljustrel. Dort war im Pass einzig das Tourismus-Büro als Stempelort angegeben. Das hatte allerdings geschlossen.
Gegenüber befand sich eine Bar, in der ich mich erkundigte, wann das Büro wieder öffnete. „Dienstag“, meinte die Dame. Erst in diesem Moment verstand ich, dass Wochenende war.
Zu meinem Glück hatte die Dame aber den von mir ersehnten Stempel und weil ich so glücklich darüber war, blieb ich auf einen Galao und ein Pastel de Nata.
Die Feuerwehr hat immer auf
Tages-Halbzeit war in Castro Verde, wo das Tourismus-Büro zwar grundsätzlich geöffnet hatte, aber gerade Mittagspause machte. Also holte ich mir den Stempel bei der Feuerwehr, wo man zur Not immer noch hingehen kann.
Der erste Motorrad-Club des Tages
In Almodôvar fuhr ich zufällig am Moto Clube vorbei – und wie es sich für einen Motorrad-Club gehört, hatten die auch den Stempel. Ich durfte sogar mal reingehen und mich umschauen.
Die letzten Berge vor dem Ozean
Die N2 führt im Norden ständig in Serpentinen durch die Berge. Ab der Mitte des Landes flacht das Gelände ab und die Straßen verwandeln sich in endlose Geraden.
Kurz bevor sie auf die Küste trifft, gilt es aber noch einmal Berge zu überwinden – und da befand ich mich nun. Im Pass ist Loulé angegeben, allerdings gibt es auch in Cortelha einen Stempel.
Cortelha befindet sich mitten in besagten Bergen und dort hielten sich gerade viele Biker auf. Nach kurzem Small Talk fuhr ich weiter nach Loulé.
In São Brás de Alportel, der letzten Station bevor sich die Straße gen Meeresspiegel senkt, war das Tourismus-Büro geschlossen. Wieder hatte ich im Café nebenan Glück.
Kilometer 738 und viele Selfies
Nun machte mich ich auf zur finalen Etappe nach Faro, mein letztes Stück auf der Estrada Nacional 2.
Dort erreichte ich einen Kreisel, auf dem Pflastersteine eine große 738 ergeben.
Wie schon am Kilometer 0 in Chaves fuhr ich auf den Kreisel, ließ meinen RutisReisen-Aufkleber als Beweis da und deckte mich mit Selfies ein.
„Live to Ride – Ride to Live“
Nun fehlte nur noch der Stempel. Dafür fuhr ich in den größten und bekanntesten Motorrad-Club Portugals, den Moto Clube Faro.
„Live to Ride – Ride to Live“ ist das Motto des Clubs. Große Schwingen zierten den Eingang des ummauerten Geländes, auf dem Gargoyles und Könige in Ritterrüstung thronten.
Ich parkte meine Luzy bei all den anderen Motorrädern vor dem Club.
Drinnen schaute ich mich ein wenig um, kaufte im Souvenirshop zwei Schlüsselanhänger mit dem Moto Clube und der N2 drauf und bekam den letzten Stempel von dem Mann an der Bar.
Am Ende das Meer
Er gab mir noch einen Aufkleber des Clubs dazu. Dafür gab ich ihm meinen Aufkleber, den er zu den anderen an die Bar klebte.
738 Kilometer ist das Abenteuer Estrada Nacional 2 lang. 1014,9 war ich gefahren. Aber so richtig war der Roadtrip erst zu Ende als ich am Abend am Atlantik stand und der Sonne zusah, wie sie im Meer verschwand.
Ein Abenteuer, das sich lohnt
Es lohnt sich sehr, die N2 zu fahren. Dies ist eine Aufforderung an Euch, es auch mal zu machen.
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