Party in Moskau und der Schock danach

Auf Reisen solltest Du immer mit mehr als nur einer Kreditkarte gehen. (Foto: Ruti)

Als ich die Augen öffnete, befand ich mich in meinem Airbnb-Apartment in Moskau. Ich hob den Kopf, der mir schmerzte, und sah meine Klamotten halb auf dem Boden, halb auf dem Bett verteilt. Dort lag auch mein Handy. Es war 17:32 Uhr.

Ein Blick auf WhatsApp sagte mir, dass ich vor acht Stunden zuletzt online war. Da musste ich von einer langen Nacht in der 20-Millionen-Mega-Metropole zurückgekehrt sein.

Der Magen flau, der Geldbeutel leer

Ich erhob mich und ging mit flauem Magen in die Küche. Ich brauchte etwas Saures. Ein Glas Tomatensaft später war mir noch schlechter.

In meinem Geldbeutel, der auf dem Küchentisch lag, herrschte gähnende Leere. Ich erinnerte mich, dass ich meine letzten 500 Rubel für das Taxi hierher ausgegeben hatte.

Die Rekapitulation der Nacht

Daraufhin fiel mir auch wieder ein, dass ich die ganze Nacht mit Bargeld gezahlt hatte. Nur den letzten Drink im letzten Club hatte ich mit Karte beglichen. Ich hatte ihn einer Person in einem kurzen Rock spendiert. Diese Person hatte mir wenig später auch angeboten, mich in mein Apartment zu begleiten – für 500 Dollar.

„Wo sind eigentlich meine Kreditkarten“, war mein nächster Gedanke. Erneut schlug ich meinen Geldbeutel auf. Eine war da, aber die andere fehlte.

Nun sammelte ich meine Hose vom Boden auf. In deren Taschen befand sie sich nicht., auch in meiner Jacke keine Spur.

Ich versuchte, mich genauer an diesen einen Zahlvorgang mit meiner Karte zu erinnern: Hatte mir der Barmann die Karte nicht zurückgegeben? War ich einfach weggegangen, ohne zu warten, bis er sie von der Kasse zurückbrachte? Hatte ich sie auf der Bar liegen lassen? Oder hat die Frau in dem kurzen Rock meine alkoholgeschwängerte Unzurechnungsfähigkeit ausgenutzt?

Zeit, nervös zu werden

Es handelte sich um meine Advanzia-Karte – und der große Nachteil dieser Karte ist, dass man mit ihr bezahlen kann, ohne einen PIN-Code eingeben zu müssen. Zehn Stunden waren nun etwa vergangen. Genügend Zeit also, um shoppen zu gehen.

Nachdem ich das in Gedanken durchgegangen war, war ich auf einmal ziemlich nüchtern. Der Kater war nun nicht mehr das größte Problem, das ich hatte.

Ich bemerkte ein Bändchen an meinem Arm, auf dem „МИКС“ (Mix) stand. Das musste der Club sein, in dem ich mit der Karte gezahlt hatte. Ich suchte die Nummer im Internet heraus und rief dort an. Aber es ging keiner ran.

Der Moment, als die Abbuchungen kontrolliert wurden

Also wählte ich nun die Sperrnummer. Als ich der Dame mein Problem schilderte und sie um einen Moment bat, um meine Abhebungen zu checken, schlug mir das Herz bis zum Hals.

„Also, die letzte Abbuchung ist aus einem Club namens Mix. 15,70€.“ Das mussten die Drinks gewesen sein. „Es gibt keine weiteren Abbuchungen in dem Club und danach.“

Niemand hatte Nutten und Koks für alle bestellt. Ein Schnaufen der Erleichterung brach aus mir heraus.

Die Dame am Telefon konnte sich aus den Informationen leicht zusammenreimen, dass ich die Karte im Suff verloren hatte. Aber das war mir egal. Ich bedankte mich überschwänglich, legte auf und mich wieder ins Bett.

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