A]ls ich in Porto die Weinkellerei Burmester besuchte, war dort ein derart schönes Foto des Douro-Tals, dass ich als nächstes dorthin fahren musste. 

Das Video zur Etappe findest Du im Titelbild oder wenn Du hier klickst.

Das älteste Weinanbaugebiet der Welt

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Das Bild zeigte Weinstöcke, die terrassenförmig angebaut waren, und einen atemberaubenden Blick in das Tal. Douro heißt der Fluss, der durch Porto fließt. Auf ihm sind früher die Fässer mit Portwein aus dem Osten des Landes in die Stadt gekommen. Das Douro-Tal ist das älteste Weinanbaugebiet der Welt.

Die Schönheit der Natur beginnt direkt hinter den Toren Portos. Fährt man ein bisschen weiter Richtung Osten, erreicht man den Ort Resende. Hier beginnt das Weinanbaugebiet.

Die Schönheit der Region ist kaum in Worte zu fassen und für Biker ist es ein Traum, über die zum Teil sehr schmalen Straßen durch winzige Dörfer und zwischen den Weinstöcken zu kurven.

Zelten auf einem Weingut

Ich hatte keine Unterkunft für die Nacht gebucht und fragte ein wenig in den Dörfern herum, ob ich irgendwo günstig schlafen oder mein Zelt aufschlagen könne.

Das stellte sich als gar nicht so leicht heraus. Denn es gibt keine freien Flächen im Douro-Tal. Alles ist in Privatbesitz.

Bevor es dunkel wurde, fand ich aber doch noch einen Platz für mein Zelt. Er befand sich auf dem Weingut Quinta da Padrela. Dort nächtigten auch einige andere Reisende, die aber allesamt mit Wohnmobilen unterwegs waren.

Regionaler Wein direkt vom Feld

Der Platz kostete nichts. Es gab Klo und Dusche und wenn im anliegenden Gästehaus gerade keine Besucher waren, durfte man sogar den Pool benutzen.

Die Sache mit dem freien Campen ist clever vom Weingut Padrela. Denn sie boten zweimal am Tag eine Weinprobe an, nach der die meisten Leute Wein, Olivenöl oder Käse kauften.

Auch ich schlug zu. Denn wann kann man schonmal auf das Feld blicken, auf dem der Wein gewachsen ist, den man gerade trinkt?

Das Wetter spielt nicht mit

Es war eigentlich alles perfekt. Nur das Wetter spielte nicht mit.

In der ersten Nacht hatte ich in der Hängematte geschlafen, als es um ca. 3 Uhr anfing zu regnen und ich hastig begann, mein Zelt aufzubauen.

Am nächsten Morgen schien die Sonne und weil ich im Dunkeln nicht sehen konnte, wo der Schatten hinfallen würde, beendete die Hitze meine Nacht früher, als ich wollte. Anstatt zum Frühstück ging ich zur Weinprobe.

Das Wetter wechselte schnell im Douro-Tal und nach der Weinprobe waren dunkle Wolken am Himmel. Aber außer ein paar Tropfen kam kein Regen.

Der erste richtige Regen seit Monaten

Der kam dafür am Abend. Es war der erste richtige Regen, den ich seit Monaten erlebte. Aber ich merkte schnell, dass ohne Stuhl und ohne Plane, unter der ich sitzen konnte, die Zeit im Zelt nicht so attraktiv war.

Also beschloss ich ins Hostel zu ziehen. Das befand sich in Amarante, ebenfalls im Douro-Tal.

Ich musste wieder einmal zum Zahnarzt

Die Saison neigte sich in Portugal schwer gen Ende, so dass kaum Gäste da waren und ich anstatt im12-Bett-Zimmer in einem mit nur 2 schlafen durfte. Das hatte ich auch noch für mich allein.

Als ich Schokolade-essend im Bett saß, löste sich eine Zahnkrone. Es gab zwar einen Zahnarzt im Ort, aber natürlich war gerade Wochenende. Also musste das bis Montag warten.

Der Zahnarzt war weit weniger souverän, als diejenigen, die ich in Deutschland oder in Frankreich besucht hatte, aber die Krone ist wieder fest. Ich hoffe, sie hält auch.

Zurück zum Wetter-Problem. Denn das blieb wechselhaft. Einen Tag lang regnete es sogar ziemlich heftig.

Im Regen ist das Douro-Tal nur halb so spaßig, besonders mit Zelt und Motorrad. Deshalb beschloss ich erst einmal wieder woanders hin zu fahren.

Mein nächstes Ziel heißt Guimarães, die Gründungsstadt Portugals.

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