[dropcap]E[/dropcap]s war der letzte Abend in meiner Wohnung im marokkanischen Oualidia, als ich diesen Text schrieb. Am 16. März bin ich hier eingezogen. Dann kam Corona und 3 Monate Lockdown. Nun, am 1. Juli, verlasse ich mein Quartier in Richtung Europa.

Das Video zum Beitrag findest Du im Titelbild oder wenn Du hier klickst.

Mittlerweile gab es weitere Lockerungen in Marokko. Außer in einige wenigen Zonen, die nach wie vor gesperrt sind, darf man wieder überall hinfahren – und vor allem: Restaurants und Cafés öffnen.

80 Km zum McDonald’s

Lange hatte ich auf diesen Tag hingefiebert, obwohl ich Bratkartoffeln mittlerweile in Sterne-Qualität herstellen kann. Aber es gibt einen McDonald’s 80 Kilometer von hier entfernt und da fuhr ich als Erstes hin.

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Beim McDonald’s sah ich zum ersten Mal auch die Hygiene-Bestimmungen in Restaurants: Am Eingang gab es kleine Desinfektions-Wannen für die Schuhe, in die man treten musste, und etwa auf der Hälfte der Tische klebte ein rotes Kreuz aus Klebeband als Zeichen, dass dieser gesperrt ist. Der Big Mac aber schmeckte wie immer und das war nach den Monaten der Wartezeit besonders gut.

Seit der Rückkehr der Gastronomie habe ich kein einziges Mal mehr gekocht. Dafür habe ich bei den Fischern Austern geschlürft, Seeigel gelöffelt und gegrillten Fisch gegessen.

Die Corona-Kommune leert sich

Aber die Zeit hier in Oualidia neigt sich dem Ende. Die Spanierin und die Chilenin sind bereits in Spanien und die Britin Michelle macht ein Workaway bei der Tierhilfe in Agadir.

Dorthin hat sie auch unsere beiden Hundebabys mitgenommen. Sie sollen für Europa fertig gemacht werden, was eine Menge Impfungen und Papierkram bedeutet, und dann nach Portugal zu Bekannten von Michelle kommen.

Eine Fähre nach Europa

Ich habe mich auf Listen der Botschaften für eine Sonderfähre setzen lassen. Da ich sowohl die deutsche als auch die Schweizer Staatsangehörigkeit besitze, könnte ich wohl bei beiden mitfahren. Ich bevorzuge aber die deutsche Fähre, da sie nach Spanien geht und zwar zu regulären Preisen. Die Schweizer fahren nach Genua.

Genäht, Gepackt, Repariert

Vor einer Woche wurde die deutsche Fähre angekündigt. Während der Wartezeit habe ich angefangen zu packen, mein Bike eingestellt, meine kaputte Innentasche nähen lassen und sogar jemanden gefunden, der meine GoPro reparieren konnte. Das Display geht zwar nicht mehr, aber erste Testaufnahmen sahen gut aus.

Das war auch bitter nötig. Denn auf meiner Fahrt zum McDonald’s. ist mir meine andere Kamera, der Osmo Pocket, weggeflogen und kaputt gegangen. Wenn der Elektromann meine GoPro nicht hingebastelt hätte, sähe es schlecht aus mit Videos von der Fahrt.

Noch kein Ticket, aber ich fahre los

Seit gestern steht fest, dass die Fähre nach Spanien fahren wird. Ich habe eine Mail bekommen, dass ich nun 48 Stunden telefonisch erreichbar sein soll.  Die Fähr-Firma wird mich anrufen.

Bisher hat sich noch niemand gemeldet. Aber ich bin zuversichtlich und fahre morgen los in Richtung Hafen. Wenn es gut läuft, befinde ich mich am Freitag Abend in Spanien. Inchallah!

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