Beim letzten Mal habe ich über die Änderungen an meiner Yamaha Ténéré 700 gesprochen, die ich für die nächste Reise vornehmen will bzw. bereits vorgenommen habe. Außerdem habe ich Videos zu weiteren Anpassungen am Camping-Equipment und meinen Motorrad-Klamotten angekündigt. Aber nun kommt alles anders.
Das Video zum Beitrag findest Du im Titelbild oder wenn Du hier klickst.
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Das Abenteuer beginnt, wo der Plan endet
Ich bin eher der spontane Typ. Natürlich habe ich vor einer Reise Ideen, aber das Planen ist nicht so mein Ding. Oft entscheide ich mich kurzfristig um. Außerdem glaube ich an den Spruch: Das Abenteuer beginnt da, wo der Plan aufhört.
Deshalb rede ich nicht gern über ungelegte Eier, sondern lieber über die Dinge, die ich tatsächlich gemacht habe. Nun hatte ich ein Ausnahme gemacht und muss prompt zurückrudern:
Bike-Änderungen
Bisher bin ich mit den MotoBags von Lone Rider gereist. Das sind semi-elastische Gepäckstücke, die die Vorteile von Soft- und Hardluggage vereinen sollen. Aber nichts ist perfekt. Auch die MotoBags haben sowohl Vor- als auch Nachteile:
Auf der Plus-Seite steht die stabile Form der Taschen, die aber bei einem Sturz nachgeben, um Verletzungen zu vermeiden. Außerdem sind die MotoBags abschließbar und wasserdicht.
Allerdings hat das Motorrad durch die großen Taschen (38 + 31 Liter) plus Kofferträger, die benötigt werden, einen ziemlich breiten Hintern. Wenn ich mit dem Lenker durch eine Lücke passe, muss ich aufpassen, dass ich hinten nicht hängen bleibe. Denn dort ist die Maschine breiter.
Auf Reise boten mir meine Gastgeber häufiger an, im Garten oder in der Lobby zu parken. Leider passte ich aber nicht durch die Tür.
Lone Rider hat diesen Misstand bemerkt und ein Quick-Release-System entwickelt. Damit kann man die Taschen mit einem Klick abnehmen.
Ich hatte das 300 Euro teure Addon bereits bestellt, als ich Bikes-Peak einen Besuch abstattete, weil mir dort neue Sturzbügel zur Verfügung gestellt werden sollten.
Mosko Moto Reckless System
Irgendwie kam es dazu, dass mir Thomas, der Boss von Bikes-Peak, ein Taschensystem ohne Kofferträger zum testen auslieh.
Es handelte sich um die Reckless 80L Revolver-Taschen von Mosko Moto. Vorteil hier ist das deutlich geringere Gewicht und der schmalere Hintern.
Nachteile: Sie sind nicht abschließbar und ich habe 9 Liter weniger Stauraum.
Die Testfahrten mit dem neuen System begeisterten mich. Denn nun hatte ich ein deutlich agileres, leichteres und schmaleres Motorrad. Ob ich auf Reisen damit zurechtkomme, weiß ich nicht, aber ich will es ausprobieren.
Deshalb stehen die MotoBags nun in der Garage und die Mosko Moto-Taschen sind auf meinem Bike.
Neue Sturzbügel, keine Kofferträger, aber ein Gepäckträger
Den Heckgepäckträger von Outback Motortek habe ich nun ebenfalls. Dadurch kann mein Rucksack, den ich sonst auf dem Soziussitz befestigt hatte, deutlich weiter hinten platziert werden, was ziemlich cool und viel komfortabler ist.
Die neuen Sturzbügel sind ebenfalls installiert. Sie sind von Outback Motortek und zwar ein Kilogramm schwerer als die von Yamaha. Dafür sollen sie robuster sein und sind mehr am Rahmen verschraubt als am Motor.
Ich habe ebenfalls die verstärkte Motorschutzplatte von Yamaha, die ein kleines bisschen abgesägt werden muss, damit sie mit den Ouback Motortek-Bügeln kompatibel ist.
Werkzeugbox
Was wir nicht bedacht hatten, dass meine Werkzeugbox, die ebenfalls von Yamaha und an der Motorschutzplatte angebracht ist, den Sturzbügeln ebenfalls im Weg ist.
Zunächst war die Idee, die Werkzeugbox mit neuen Löchern zu versehen und etwas weiter unten anzubringen. Allerdings steht sie dann etwa 2 Zentimeter über den Boden der Motorschutzplatte hinaus.
Nach längerem Hin und Her entschied ich mich für die Motorschutzplatte von Outback Motortek (die ist nun schwarz, die von Yamaha war silber) und eine neue Werkzeugbox von My Tech, die am Heck der T7 angebracht wird.
Leichtere Kupplung
Dafür passt nun die Camel ADV 1 Finger Clutch, also eine Kupplung, die leichter ist. Die kann nämlich nicht installiert werden, wenn man die Yamaha Sturzbügel hat. Die Kupplung nenne ich nun auch mein eigen.
Verkaufe die gebrauchten Teile
Die Teile, die ich nun nicht mehr brauche, würde ich verkaufen. Es handelt sich um die Yamaha Werkzeugbox, die Yamaha Sturzbügel und die Yamaha Motorschutzplatte (siehe auch im Video!). Die Lone Rider MotoBags plus die Yamaha Kofferträger behalte ich erstmal, falls mir das mit den Mosko Moto-Taschen doch nicht gefällt auf Reisen. Falls jemand Interesse an den Teilen hat, freue ich mich, wenn er oder sie mir schreibt (An: ruti@rutisreisen.de).
Fürn Arsch
Wegen meiner Hinternschmerzen auf längeren Fahrten habe ich mir auf Empfehlungen von Euch ein Airhawk Kissen von Tourtecs zugelegt. Das ist ein aufblasbares Kissen, durch das das Gesäß entlastet werden soll.
Den Tempomat von TimetoRide habe ich ebenfalls installiert und finde ihn nach zwei Testtagen bereits überragend.
Dickere statt keine Schläuche
Nicht installiert habe ich das Outex-Kit, mit dem ich den Hinterreifen schlauchlos machen wollte. Dafür habe ich die verstärkten Natur-Kautschukschläuche nun in meinen Reifen. Das ist allemal besser, als die dicken Dinger immer spazieren zu fahren, wie ich es 1,5 Jahre gemacht habe.
Motorrad-Klamotten
Bei meiner Motorrad-Bekleidung habe ich ein paar Reparaturen vorgenommen: An meiner Held-Jacke hatte sich eine Naht geöffnet, die der Schneider für 8 Euro gefixt hatte. Danach habe ich sie direkt zur Reinigung gebracht, die sie auch gleich imprägniert hat.
Ziemlich verschließen waren meine Motorrad-Stiefel. Daytona hat sie auf Kulanz wieder hergestellt. Die Daytona Road Star GTX (so heißt die Edition von Louis. Bei Daytona heißen sie Touring Star GTX. Es ist das gleiche Modell) sehen nun wieder aus wie neu. Vielen Dank dafür!
Meine Sommer-Handschuhe haben ebenfalls gut gelitten und kleine Risse in der Innenhand. Eigentlich wollte ich die PROBIKER PRX-16 aber noch nicht ersetzen. Als ich aber bei Louis war, konnte ich nicht widerstehen und habe mir mit den O’Neal Elements für 29€ leichte Mesh-Handschuhe zugelegt. Sie bieten kaum Schutz, dafür aber mehr Gefühl und sind ultra luftig.
Im Beitrag über meine Motorradklamotten hatte ich erzählt, dass ich immer mit normaler Baumwollunterwäsche fahre. Daraufhin haben einige von Euch kommentiert, dass spezielle Unterwäsche einen relativ großen Unterschied macht. Das möchte ich ausprobieren und habe mir einen Satz aus Merino-Wolle vom Decathlon und je eine Funktions-Unterhose und ein -Shirt bei Amazon gekauft. Ich bin gespannt, wie groß der Unterschied ist und was ich besser finde.
Camping-Equipment
Mein ADV Zelt von Lone Rider ist zwar top, aber zu schwer und das Packmaß könnte ebenfalls kleiner sein. Mein Schlafsack ist 20 Jahre alt und war mir des Öfteren zu kalt. Ich denke immer mal wieder über einen gescheiten Kocher und einen Stuhl nach – und ich hätte gern ein Tarp.
Gemacht habe ich jetzt aber nichts. Ich will wieder los und die Zeit läuft mir davon. Deshalb bleibt das jetzt so. Ich reise mit Zelt, Hänge– und meiner faltbaren Isomatte. Ging bisher und wird auch wieder gehen. Im Notfall gibt es auch außerhalb Deutschlands Geschäfte.
Die nächste Reise
Ich hatte darüber gesprochen, dass ich im Winter gerne außerhalb Europas wäre. Südamerika war eine Idee. Ich stehe auch nach wie vor auf diversen Listen für den Bike-Transport, aber Corona wütet dort heftig und die Preise steigen. Deshalb fahre ich mit meiner Luzy nun einfach mal los gen Süden.
Die erste Etappe soll mich grob nach Innsbruck bringen. Alles weitere geschieht spontan. Wenn ihr Tipps für Pässe, Routen, Sehenswürdigkeiten und Übernachtungsmöglichkeiten habt, immer her damit!
Hallo Ruti,
Ich schaue mir schon seit längerem Deine Reisevideos, mit Begeisterung, an.
Ich fahre auch eine Tenere 700.
Damit ich Gewicht spare und ich sowieso nicht vor habe mit Sozius zu fahren, habe ich als erstes meine hinteren Fußrasten abmontiert und die Gewindelöcher mit einer Imbisschraube verschlossen.
Da sparst du Glatt 2 Kg.
Ich wünsche Dir viel Spaß und allzeit eine Unfallfreie Reise.
Danke und Gruß
Arndt
Hi Arndt, danke für Deinen Tipp!
Es ist krass, dass so kleine Teile so viel wiegen. Dieses komische lange Heck der T7 ist auch unfassbar schwer. Liebäugle mit dem kurzen Heck, dass spart auch nochmal ordentlich Gewicht.
Die Fußrasten behalte ich aber, weil ich ab und zu Leute mitnehme und auch mein Gepäcksystem daran befestigt wird.
DLZG
Ruti