Als ich in Ulaanbaatar ankam, wusste ich nicht, was mich erwartete. Von der Mongolei kannte ich nur Dschingis Khan. Vor meinem geistigen Auge ritten hier Menschen auf Pferden durch die Steppe.
Dies ist der dritte Teil des Berichts über meine Reise durch die Mongolei. Hier gehts zu Teil 1 mit der White Stupa und dem perfekten Sternenhimmel und hier zu Teil 2 und der atemberaubenden Wüste Gobi .
Nach dem nächtlichen Begießen unserer Erlebnisse am Rande der Wüste Gobi fiel mir das Aufstehen schwer und allmählich wurde das Sich-nicht-waschen-können und die ekelhaften Klos nerviger.
Die Klos sind ein etwa 500 Meter von der Jurte entferntes Loch im Boden, um das eine winzige Hütte gebaut ist. Es wimmelte von Fliegen und es stank abartig. Wir beschränkten uns auf das Nötigste und pinkelten, wann immer es ging, einfach in die Steppe. Selbst die Frauen taten das lieber, als zu diesen Klos zu gehen. Aber irgendwann muss man auch mal groß. Meist schloss die Tür nicht richtig und der Wind stoß sie hin und wieder auf, während ich über dem Loch hockte.
Die flammenden Klippen
An diesem Tag fuhren wir zu den „flammenden Klippen“. Sie ähneln ein wenig der Hügel der White Stupa. Nur größer und eben flammender, wenn die Sonne drauf scheint.
Von diesem Canyon liefen wir 2 Stunden durch die Steppe zurück zu unseren Jurten.
Skelette und Zecken
Unweit unseres Lagers standen ein paar Gobi-Bäume. Bäume hatten wir lange nicht gesehen und wir machten einen Spaziergang dorthin.
Wieder einmal war es eine unwirkliche Landschaft. Überall lagen Skelette von Ziegen, Pferden und Kühen herum. Auf einem Ziegenbein wuchs eine Blume.
Weil es dort von Zecken nur so wimmelte, blieben wir nicht lange und kehrten zu unserer Familie zurück.
Die kranke Ziege
Dort war eine kleine Ziege angebunden. Sonst liefen die Ziegen in der Mongolei immer frei herum. Das Tier war krank und wimmerte schrecklich. Es hatte offensichtlich ein Problem mit dem Anus. Er war geschwollen und die Ziege versuchte immer wieder Mal zu kacken aber es ging nicht. Die Familie meinte aber, dass sie wieder gesund werden würde.
Uns tat das Tier leid. Es jammerte herzzerreißend und verhedderte sich ständig in der Schnur. Wir befreiten es ab und zu. Sonst waren dort nirgendwo Ziegen oder Schafe.
Kastrieren mit bloßen Händen
Am nächsten Morgen wurden wir vom Gejammer der kranken Ziege geweckt. Als ich aus der Jurte kroch, war auf einmal eine ganze Herde Schafe und Ziegen da. Es wurde gerade kastriert.
Die Kinder fingen die Schafe ein. Dann legten Männer sie auf den Rücken, schlitzen ihnen den Hodensack mit dem Messer auf und rissen die Eier mit den Händen raus. Keine leichte Kost für uns direkt nach dem Aufstehen. Die Schafe liefen danach etwas verstört durch die Steppe.
Das war der dritte Teil des Berichts über meine Reise durch die Mongolei. Zum vierten und letzten Teil mit dem Schlachten eines Schafs, einer ersten Dusche und endlich auch Reiten gehts hier.
Das steht bei mir noch ganz oben auf der to doo Liste für die nächsten Jahre, Tours durch die Mongolei und die Wüste Gobi. Berichte wie dieser bestärken meinen Reisewunsch, helfen mir aber gleichzeitig in meinen Planungen
Freut mich!