Portugal beendet schrittweise den Lockdown. Damit erwache ich aus meinem Winterschlaf an der Algarve und widme mich wieder dem Leben im Sattel. 

Nachdem ich Portugal im letzten Jahr bereits hoch- und runtergefahren bin, stellt sich mir die Frage wohin jetzt. Da die Gastronomie und die Geschäfte wieder öffnen, bietet es sich an, noch ein wenig im Land zu bleiben. Also fahre ich gen Norden und besuche die Plätze, die ich besonders schön fand, wo ich im letzten Jahr schon übernachten wollte, es sich aber nicht ergeben hatte und reise zu denjenigen Orten, die ich unbedingt noch erforschen will. Ich gehe sozusagen auf All-Star-Tour.

Das Video zur All-Star-Tour findest Du im Titelbild oder wenn Du hier klickst.

Erste Station: Porto Covo

Nach 4 Monaten in Carrapateira ist mir die Routine beim Packen und Aufsatteln ein wenig abhanden gekommen. Bevor ich losfahren konnte, musste ich einige Male umpacken. Die erste Station heißt Porto Covo in der Region Alentejo etwas 100 Kilometer nördlich von Carrapateira.

Porto Covo ist wie Carrapateira ebenfalls ein kleiner Küstenort, allerdings mit Fußgängerzone. Dort genoss ich die wenigen wieder eröffneten Restaurants. Außerdem hat Porto Covo eine atemberaubende Natur zu bieten, die sich nun im bunten Frühling ganz anders darstellte, als im trockenen Sommer.

Sines

Unweit davon befindet sich Sines, eine etwas größere Stadt, die über einem langen Strand thront. Dort steht ein Vasco-da-Gama-Denkmal, dass ich für einen Plausch unter Weltenbummlern erneut aufsuchte. Allerdings traf ich ihn dieses Mal nicht an, da er wegen Renovierung unpässlich war (mein erster Besuch in Porto Covo und Sines).

Costa da Caparica

Weiter ging es nach Caparica. Wie bereits 2020 nahm ich den Weg über die Halbinsel Tróia, um mit der Fähre nach Setúbal überzusetzen. Unterwegs war auf einmal extrem viel Sand in der Luft und ich hörte Motoren-Sound. Neben der Straße sah ich Motocrossmaschinen vorbeirasen. Ich stoppte, sah den Leuten ein wenig zu, wie sie im Sand spielten und traf auch ein paar Ténéré-Geschwister. Danach machte ich mich auf den Weg durch den unglaublich schönen Arrabida-Nationalpark zur Costa da Caparica.

Der Ort selbst ist keine Schönheit. Aber der Strand ist toll und das *Vila-Maria-Hostel (bei den mit einem * gekennzeichneten Links handelt es sich um Werbung in Form von Affiliate. Wenn Du über diese Links einkaufst oder buchst, kannst Du mich unterstützen, ohne dass sich der Preis für Dich ändert.) war der Grund, warum ich hierher zurückkehrte. Allerdings sind durch den Lockdown und die damit verbundenen geschlossenen Grenzen kaum noch Touristen im Land, so dass ich, wie schon in Porto Covo, der einzige Gast war.

Lissabon

Also fuhr ich weiter nach Lissabon. Die Hauptstadt Portugals liegt nur eine kurze Fahrt über die Brücke des 25. April von Caparica entfernt.

Ich kehrte zurück, weil ich beim letzten Mal das Lissabon-Feeling nicht so richtig gespürt hatte. Möglicherweise lag das auch daran, dass ich etwas außerhalb wohnte. Deshalb reservierte ich nun ein *Hostel direkt im Zentrum und dieses Mal war ich  nicht allein in meinem Zimmer. Das 6-Bett-Dorm beherbergte noch einen weiteren Gast.

Oeiras

Einige Tage später zog ich weiter nach Oeiras. Das liegt ein paar Kilometer die Küste Richtung Cascais entlang (mein erster Aufenthalt in Lissabon und Umgebung). Ich stoppte dort, weil jemand, der meine Videos geschaut hatte, und selbst ein Motorradreisender ist, mir Unterkunft gewährte. Sein Name ist Werner (zu seinem Instagram-Account gehts hier) und er besitzt eine Wohnung in Oeiras. Weil er selbst große Gastfreundschaft auf Reisen erfahren hatte, möchte er etwas zurückgeben.

Werner ist ein Vollblut-Motorradreisender und kennt sich in allen Belangen besser mit zwei Rädern aus als ich. Ich lernte viel, lauschte seinen Geschichten von unterwegs, genoss das gute Essen, das er servierte und gemeinsam besuchten wir das allsonntägliche Motorradtreffen am Cabo da Roca und die Stadt Sintra mit ihren Märchenpalästen.

Kette zu straff, Rad schief

Außerdem stellte er fest, dass meine Kette viel zu doll gespannt war. „Wie eine Gitarrensaite“, meinte er und half mir, das zu fixen. Dabei erfuhr ich auch, dass mein Hinterrad total schief eingebaut war. Nun weiß ich, dass auch, wenn man das Bike immer nur beim offiziellen Yamaha-Händler hatte, man schon selber kontrollieren sollte, ob die Arbeit korrekt verrichtet worden war.

Mit der Abfahrt aus Oeiras endet diese Episode meiner ersten großen Motorradreise. Beim nächsten Mal melde ich mich aus einem der Surforte nördlich von Lissabon, Ericeira oder Peniche. Até já!

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