Am Morgen der 30. Etappe erwachte ich in Akhfennir in der marokkanischen Westsahara. Meine Ténéré Luzy hatte in der Lobby übernachtet, ich im Doppelzimmer. Das Hotel hieß „Paris – Dakar“. Es war bizarr.

Bizarr war auch die Richtung, in die ich mich aufmachte. Mehr als 2 Monate lang war ich nach Süden gefahren. Nun fuhr ich nordwärts – erstmals auf meiner Motorrad-Reise. Ab heute ist der Ozean also auf der linken Seite.

Alle Episoden meiner ersten großen Motorradreise

Das Video zur Etappe findest Du im Titelbild oder wenn Du hier klickst.

Als ich beschloss, umzudrehen und wieder Richtung Europa zu fahren, wusste ich noch nicht, dass Corona schon sehr bald alles lahm legen würde und ich genau so gut hätte im Süden bleiben können.

Fahrt ohne Ziel

Ich schwang mich also in den Sattel meiner Maschine und fuhr los. Wohin genau, wusste ich nicht. Ich wollte auf dem Weg nach Tanger ein paar Orte an der Küste besuchen, aber die konnte ich heute noch nicht erreichen.

Aber zunächst konnte ich eh nichts falsch machen. Denn Richtung Norden gab es nur eine Straße und die fuhr ich erst einmal ein paar Stunden bis ich Guelmim erreichte.

Zu weit bis Tafraout

Als Ziel hatte ich Tafraout grob im Auge. Ich wusste nichts über diesen Ort. Er war lediglich ein Tipp des Deutschen, den ich zwei Tage zuvor im Beduinen-Camp getroffen hatte.

Nachdem ich im Navi geschaut hatte, wie weit es noch bis Tafraout war, beschloss ich einen Zwischenstopp einzulegen.

Campingplatz aufm Dorf

Dafür bemühte ich die App iOverlander. Dort tragen Reisende Campingplätze ein oder Orte, an denen sie wild gecampt haben.

Meine Wahl lag in einem Dorf eine 20-Minuten-Fahrt von Guelmim entfernt. Es war klein und gemütlich dort und es gab auch Zimmer. Ich gönnte mir etwas Luxus und bezog eines davon, anstatt mein Zelt aufzubauen.

Ich mochte den kleinen Camping-Platz, der Wirt kochte ein leckeres Essen mit gegrillten Würstchen und abends gab es Lagerfeuer. Deshalb blieb ich eine weitere Nacht.

Ein wenig Bikepflege

Dadurch hatte ich auch Zeit, meine Handyhalterung, die in der Sahara kaputt gegangen war, zu reparieren und mein Motorrad vom Wüstensand zu befreien.

Als ich aufbrach, hatte ich endgültig beschlossen, in Tafraout vorbeizuschauen. Es soll Mandelblütenfest sein, habe ich gehört.

2 Kommentare

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  • Hej cool, im Video ist ja auch unser grüner Camper auf dem Campingplatz bei Guelmim zu sehen! 🙂 Und ganz klein kann man sogar Curd und mich neben unserem Pixy erkennen! Wie schön – am Abend haben wir mit dir ja zusammen gegessen und danach noch draußen bei deutschem (lauwarmem) Bier vor unserem Camper zusammen gesessen. Ach ja, schön war’s! Nun sind wir beide zurück in Norddeutschland – und Du steckst im (eigentlich ja sehr schönen) Marokko fest. Uns geht es gut, wir denken an Dich – bleib schön gesund!
    Liebe Grüße von Tanja und Curd

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