Aktuelles zu Corona in Marokko

Heute, 20. März 2020 um 18 Uhr tritt in Marokko der Ausnahmezustand und eine Ausgangssperre in Kraft. Einkaufen soll auch danach noch möglich sein.

Die deutsche Botschaft will in einem Kraftakt heute noch alle Ausreisewilligen ausfliegen. 

Ich bin nun in einer neuen WhatsApp-Gruppe. Wie ich dort erfahren habe, war die Grenze nach Ceuta (eine spanische Stadt auf dem afrikanischen Kontinent) für EU-Bürger bisher noch offen. Einige Ausländer mit Fahrzeug sind heute noch nach Europa übergesetzt. Ob das so bleibt, weiß ich nicht. Angeblich patrouilliert das Militär auf den Straßen. 

Ich bleibe erst nochmal hier in Oualidia. Wenn ich die Wohnung aufgebe und dann in Ceuta nicht rüberkomme, wäre das doof.

Kriege heute Besuch von dem im letzten Beitrag erwähnten Chinesen. Vielleicht versuche ich in den nächsten Tagen dann mein Glück, wenn er die Wohnung hält. Mal sehen, wie sich die Sache weiterentwickelt.

Die Corona-Krise bestimmt momentan alles. Vor wenigen Tagen war das für mich nicht im Geringsten abzusehen. Da war ich noch auf dem Weg nach Tan Tan und machte mir ganz andere Sorgen – um mein Benzin nämlich. 

Das Video zur Etappe findest Du im Titelbild oder wenn Du hier klickst.

Erwachen am Plage Blanche

Mit Kopfschmerzen erwachte ich am Plage Blanche. Die ganze Nacht hatte das Zelt derart im Wind geflattert, dass nicht Mal Ohropax halfen. Gestern hatte ich mich an diesen ziemlich abgelegenen Strand gequält.

Gequält deshalb, weil ich das erste Mal auf tieferem losen Sand fahren musste, um zum Strand zu gelangen. Durch den musste ich nun auch wieder zurück.

Ein anderer Weg

Aber das schlimmste Stück umfuhr ich und bog dann auf eine Piste ein, die mir die Overlander, die mit ihren Trucks auch am Plage Blanche übernachteten, empfohlen hatten.

Das Benzin wird knapp

Auf dieser Piste würde ich die Strecke nach Tan Tan abkürzen können, weil ich nicht erst in die Stadt Guelmim zurückfahren musste. Das Problem war, dass ich so aber auch keiner Tankstelle begegnete.

Das wusste ich aber nicht und ich merkte auch erst unterwegs, dass ich knapp an Benzin war. Ein Blick auf die Karte verriet mir, dass ich einen Ort passieren würde, wenn ich die Straße erreiche. Aber dieser Ort glich einer Geisterstadt. Hier war nichts und schon gar keine Tankstelle.

350 – schafft sie das?

Ich fuhr also weiter Richtung Tan Tan. Ich wusste, dass die Ténéré 700 ungefähr 350 Kilometer mit vollem Tank, also 16 Litern, fahren kann und bin auch schon über 300 Kilometer mit einer Füllung gefahren und weiß, dass das möglich ist. Bis Tan Tan war es aber noch ein bisschen weiter. Ich fragte mich, ob ich durch das lange Fahren auf der Piste mehr Benzin verbraucht hatte.

Alle Episoden meiner ersten großen Motorradreise

Mir blieb nichts anderes übrig, als weiterzufahren. Kurz keimte Hoffnung in mir auf, als ich einen Ort durchfuhr, an dem die Trucker aßen. Auch ich gönnte mir dort ein Mittagessen und dachte, dass sie hier bestimmt eine Tankstelle hätten, wenn das eine Trucker-Station ist. Aber da war nichts. Ich musste nun bis Tan Tan fahren.

Schongang

Als der Kilometerstand seit der letzten Tankfüllung die 300 überstieg, war von Tan Tan nichts zu sehen. Ich versuchte nun sparsam zu fahren, gab nur noch behutsam Gas und legte hohe Gänge ein.

1 Liter Rest

Ob das was gebracht hat, weiß ich nicht. Aber ich schaffte es bis nach Tan Tan an die Tankstelle. 340 Kilometer standen auf der Uhr. 15 Liter füllte ich wieder hinein in meine T7. Ein Liter war also noch im Tank gewesen.

Letzte Station vor der Westsahara

Nachdem das ausgestanden war, fuhr ich noch 20 Kilometer weiter an die Küste nach El Ouatia. Dort baute ich mein Zelt auf einem Campingplatz auf.

Tan Tan ist die letzte große Stadt vor der Westsahara. Wie mir berichtet wurde, haben hier früher auch die Jungs von der Rallye Dakar ihr Lager aufgeschlagen, bevor es durch die Wüste ging. Morgen werde ich mir die dann Mal persönlich anschauen.

2 Kommentare

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  • Mein Plan war es im Frühsommer mit dem Motorrad eine mehrwöchige Tour durch Asien zu machen. Das ist jetzt leider hinfällig. Also vertreibe ich mir die Zeit mit Berichten anderer . Deine Touren gefallen mir. Da ist einiges dabei, was ich auch noch sehen möchte

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