Portugal ist kein besonders großes Land. Aber es lässt sich hier ganz gut aushalten. Deshalb hat es anderthalb Monate gedauert, bis ich die Hauptstadt erreicht habe. Bevor ich mir Lissabon anschaute, war ich aber noch ein bisschen in seiner Umgebung unterwegs.

Das Video zur Etappe findest Du im Titelbild oder wenn Du hier klickst.

Über Sesimbra nach Caparica

Als ich Setúbal verließ, fuhr ich noch einmal durch den unfassbar schönen Naturpark Arrabida und habe einen Stopp am Strand in Sesimbra eingelegt, wo ich mir ein paar Schnecken zum Mittagessen gönnte.

Dann bin ich Richtung Norden abgebogen und an die Costa da Caparica gefahren, wo ich in paar Tage in Caparica selbst blieb.

Oase der Ruhe

Nachdem ich auf dem Campingplatz an der Praia da Galé und in Setúbal wenig Ruhe bekommen hatte, war mein neues Hostel eine Oase der Stille in einem ziemlich touristischen Ort.

Im Hostel gab es einen kleinen Pool und nette Leute. Die Gastgeber luden mich abends sogar zum Grillen ein inklusive uruguayischer Sangria (nennt sich Clericó).

Alle Episoden meiner ersten großen Motorradreise

Wenn ich das Hostel verließ, war ich in wenigen Metern auf der Fußgängerzone Caparicas, in der sich Restaurant an Souvenir-Shop reihte. Am Ende der Straße begann der Strand. Hier ist, wie an so vielen Stränden Portugals Surfen angesagt, aber der lange und breite Strandabschnitt eignete sich auch hervorragend zum Schwimmen. Wenn Ebbe war, konnten Kältescheue in den Prielen relaxen, wo das gestaute Atlantikwasser von der Sonne erwärmt wurde.

Ich fühlte mich wohl in Caparica. Lange blieb ich aber nicht, denn ich sollte zum zweiten Mal Besuch bekommen.

Ab zum Flughafen in Lissabon!

Dafür fuhr ich nach Lissabon und holte meine Bekannte am Flughafen ab. Unser Quartier schlugen wir aber nicht in der Stadt, sondern etwas außerhalb an der Küste in Estoril auf.

Die besten Pastel de Nata der Welt

Die folgenden Tage verbrachten wir mit der Besichtigung der Umgebung Lissabons. Darunter waren Cascais, das Saint-Tropez Portugals, Sintra, das Neuschwanstein Portugals, wo uns einige Paläste wegen hoher Corona-Warnung an diesem Tag verwehrt blieben, und der Stadtteil Belém. Dort gibt es die berühmtesten Pastel de Nata – und ich muss zugeben, es waren tatsächlich die besten, die ich in Portugal gegessen habe. Das heißt was, denn jede Bäckerei hat Pastel de Nata im Angebot.

Lissabon ist Motorrad-freundlich

Als mein Besuch wieder ins Flugzeug stieg, zog ich nach Lissabon ins Hostel und erkundete die Stadt, von der ich schon so viel gehört hatte, aber eigentlich nur das Bild von der Tram in einer engen Gasse kannte. Auf zwei Free-Walking-Touren lernte ich auch einiges über die Geschichte und bekam Tipps eines Locals.

Aufgrund des Verkehrs und der schwierigen Parksituation lohnt es sich übrigens, die Stadt mit dem Motorrad zu besuchen. Portugal ist sehr Zweirad-freundlich. Das Parken auf dem Bürgersteig ist normal und die Busspuren dürfen von Motorrädern mitgenutzt werden, so dass ich die meisten Autos einfach rechts überholen konnte.

Zwei spektakuläre Brücken

Außerdem gibt es zwei Brücken, die von Süden her den Tejo kreuzen: Zum einen ist das die Brücke des 25. Aprils. Der Name geht auf das Datum der Nelkenrevolution zurück, als sich Portugal 1974 vom Faschismus befreite.

Die Brücke sieht aus wie die Golden Gate Bridge in San Francisco, ist 3,3 Kilometer lang und ihre Überwuerung kostet eine Maut-Gebühr. Allerdings nur, wenn man sich richtig einordnet. Mir gelang das erst beim vierten Versuch. Zuvor bin ich unbeabsichtigt immer in der Spur gelandet für Fahrzeuge mit automatischem Scanverfahren. Ich hoffe nicht, dass ich in einigen Monaten einen fetten Strafzettel bekomme.

Die zweite Brücke ist nach Vasco da Gama, dem Seefahrer benannt. Sie ist weiß und mit 17 Kilometern eine der längsten Brücken Europas. Logisch, dass meine Ténéré und ich sie einmal überqueren wollten.

Der Norden ruft

Vier Nächte blieb ich in Lissabon und es hätte noch einiges mehr zu Erkunden gegeben. Aber ich musste aufbrechen, denn weiter im Norden erwartete mich erneut Besuch aus Deutschland.

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