Corona – vor allem bei Social Media hatte ich darüber gelesen. Mein Leben auf der Motorrad-Reise hatte der Virus bisher nicht beeinflusst. Das änderte sich nun schlagartig.

Das Video zur Etappe findest Du im Titelbild oder wenn Du hier klickst.

Corona war hier nicht so präsent

Als ich nach Afrika übergesetzt bin, musste ich auf der Fähre einen Zettel zu Corona ausfüllen. Da waren vor allem Fragen mit China-Bezug aufgeführt. Also, sie wollten wissen, ob man schonmal dort war und wenn ja, wann.

Der Mann, der die Pässe stempelte, nahm auch die Corona-Zettel entgegen, legte ihn aber in einer mechanischen Bewegung ohne hinzuschauen auf einen Stapel.

Dann geht es schnell

Danach dauerte fast 4 Wochen, bis das Thema wieder zu mir schwappte – als ich die Surf Coast Marokkos erreichte und mein Hostel in Taghazout bezog. Das war vor wenigen Tagen.

Man sprach darüber und dann hieß es oft, dass wir froh sein können in Afrika zu sein, weil der Virus hier noch nicht angekommen ist.

Am Nachmittag, nachdem ich Taghazout verließ, schloss Marokko, die Grenzen zu einigen Ländern in Europa, cancelte viele Flüge und stellte den Fährverkehr komplett ein.

Man wird beobachtet

Letzteres traf mich und meine Pläne, denn ich war auf dem Weg in den Norden, um die Fähre nach Spanien zu nehmen und dann über Portugal zurückzufahren.

In Essaouira im Hostel sprach das Personal ganz aufgeregt und fast im Flüsterton miteinander und auf einmal kam einer und besprühte allen die Hände mit Desinfektionsmittel.

Später erfuhr ich, dass die Polizei da war und sich nach den zwei Chinesen erkundigt hatten und wissen wollten, ob sie Symptome zeigten. Auch das Husten des finnischen Gastes gefiel ihnen nicht.

Die neue Regel hieß: Keine Gäste mehr in Mehrbettzimmern aufnehmen. Die aber schon da sind, dürfen bleiben. Ich hatte Glück, denn ich war der letzte Gast der aufgenommen wurde.

In normalen Doppelzimmern darf man aber nach wie vor Gäste aufnehmen.

Die Informationslage ist hier schlecht. Deshalb weiß ich nicht, ob diese Regel nun für überall gilt oder nur in Essaouira.

Alle Episoden meiner ersten großen Motorradreise

Einen Tag später wurde die Regel offenbar wieder aufgehoben. Der eine Fall aus Essaouira war negativ. Diese Begründung wurde mir genannt.

Die Leute im Hostel benutzen jetzt auf jeden Fall vermehrt Flugsuchmaschinen.

Komme ich raus?

Wie ich nach Europa komme, weiß ich noch nicht. Nur ungern will ich mein Motorrad zurücklassen. Ich werde erst einmal nach Norden fahren und mir die Situation vor Ort anschauen.

Zwei Spanier sind heute losgefahren, um die Stadt Ceuta zu erreichen. Sie befindet sich auf dem afrikanischen Kontinent, gehört aber zu Spanien. Wenn man dort ist, ist man auf spanischem Gebiet und kann die Fähre auf den anderen Kontinent nehmen.

Ob das nur für Spanier oder für alle Europäer gilt, weiß ich nicht. Die Lage kann auch schon wieder ganz anders sein, wenn ich da ankomme. Deshalb fahre ich jetzt ohne großen Stress nach Norden.

2 Kommentare

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  • Hallo Patrick,
    wir sind gestern Abend (16.3.20) noch aus Ceuta rausgekommen, wohl mit einer der letzten Fähren.
    Sind jetzt auf der direkten Rückreise durch Spanien nach Hamburg. Habe gelesen, dass seit heute Mitternacht gar keine Fähren mehr zwischen Ceuta und Algeciras verkehren.
    Wie geht es dir? Bist du noch rüber gekommen?
    Liebe Grüße von Tanja und Curd (und dem blassgrünen Camper aus Pinneberg/Hamburg)

    • Hi ihr beiden,

      schön von Euch zu hören. Ich bin in Marokko. Glaube, ich habe den Zeitpunkt verpasst, rauszukommen, aber wer weiß das schon. Mit wurde berichtet, dass seit 15. kein Weg mehr nach Ceuta geht und jetzt höre ich von Euch, dass ihr noch rüber durftet. Also, keine Ahnung. Ich registriere mich bei dieser Notfallliste und dann schau ich mal, wie es weitergeht. Gute Heimfahrt