Als Jugendlicher war ich ein glühender Fan von Michael Jordan. Daher passte es perfekt, dass ESPN eine Doku (The Last Dance) über ihn zeigte, als die Menschen im Lockdown so wie ich in Marokko zu viel Zeit hatten. „Nothing is pure (nichts ist perfekt)“, sagt Jordan darin. Ein Satz, der nur zu gut auf meine Situation am eigentlich perfekten Campingplatz passt.
Das Video zur Etappe findest Du im Titelbild oder wenn Du hier klickst.
Wer sich erinnert, weiß, dass ich am Ende des letzten Berichts mein Zelt an der Praia da Galé aufgeschlagen hatte an einem wahrlich schönen Platz.
Diesen verließ ich jedoch noch einmal und siedelte noch ein paar Meter näher an der Klippe versteckt in einem Kreis aus Pinien. Nun konnte ich sowohl von meinem Zelt als auch von meiner Hängematte aus das Meer sehen.
Party-Alarm!
Aber, wie schon gesagt, nothing is pure. Kaum hatte ich mich eingerichtet, reiste eine Gruppe von feierwütigen Leuten an, die ihre Zelte genau neben meinem aufschlugen. Vorbei wars mit der Ruhe.
Damit aber nicht genug. Am Ausgang meines Pinienkreises baute auch noch eine Familie ihr Zelt auf, genau vor meinem. Ich wusste gar nicht, wie mir geschah. Eben war ich noch ein einsamer Naturbursche und jetzt umringt von Quechua-Zelten.
Die Sicht gestohlen
Nun war mein Ausgang halb versperrt und, was viel schlimmer war, von meinem Zelt konnte ich das Meer nicht mehr sehen.
„Gut“, dachte ich. „Die sind bestimmt nach dem Wochenende wieder weg. Ich habe Zeit. Das sitze ich aus.“
Ich vertreibe mir die Zeit woanders
Die einen gehen, die Blick-Diebe bleiben
Immerhin verließ ein Teil der Störenfriede den Campingplatz dann. Die Familie mit ihrem Zelt, das ich so sehr hasste, machte aber keine Anstalten abzureisen.
3 weitere Tage wartete ich ab. Dann gab ich mich geschlagen und verließ diesen so schönen Ort ohne ihn so genossen zu haben, wie ich mir das gewünscht hatte. Nothing is pure.
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