An meinem ersten Morgen in Rom war ein Besuch des Vatikans geplant. Im Internet hatten meine Begleitung und ich eine Tour durch die vatikanischen Gärten gebucht, die um 9.30 Uhr starten sollte. Da der Vatikan nur etwa 10 Minuten von unserem Hotel entfernt war, machten wir uns zu Fuß auf den Weg.
Um 9.30 Uhr befanden wir uns auf einem Nebenhügel des Vatikans. Vor uns befand sich eine riesige Tiefgarage, die zwischen uns und dem Kirchenstaat lag und uns den Weg versperrte. Wir hatten uns verlaufen.
Ein Pfarrer bringt uns zum Vatikan
Glücklicherweise kam uns aus der Garage ein Mann entgegen, den wir nach dem Weg fragten. Der Mann war so nett, dass er uns den Weg nicht erklärte, sondern uns dorthin geleitete.
Es war zwar ein wenig komisch, dass er uns durch das dunkle Parkhaus führte, aber ich hatte zuvor unter seiner Jacke einen Pfarrerkragen hervorblitzen gesehen und das reichte mir, um den Mann als vertrauenswürdig einzustufen. Ein Pfarrer würde uns schon nicht ausrauben, dachte ich.
Und ich sollte Recht behalten. Der Pfarrer lotste uns durch das Parkhaus, über den Petersplatz und um die Mauer des Vatikans herum, um die sich eine gigantische Warteschlange gewickelt hatte. Unter drei Stunden Wartezeit wäre da wohl nichts zu machen gewesen. Da wir aber im Internet bereits Tickets gekauft hatten, konnten wir einfach an der Schlange vorbei und in den Vatikan hineinlaufen. Das kann ich nur jedem empfehlen – auch fürs Kolosseum.
Latinum fürn Arsch
Trotz der eingesparten Wartezeit waren wir deutlich zu spät für unsere englischsprachige Führung. Ohne Führung darf man die Gärten jedoch nicht betreten. Die Frau an der Kasse bot an, uns auf die nächste Führung umzubuchen. Das haben wir dann auch gemacht. Blöd war nur, dass diese in französischer Sprache war und ich kein Französisch kann.
In der Schule hatte ich die Wahl zwischen Französisch und Latein gehabt und mich für die Sprache der Römer entschieden. Seitdem gab es oft Situationen, in denen mir Französischkenntnisse geholfen hätten. Ich kann mich aber nicht an eine Situation erinnern, wo es mir mit Latein so ging. Und selbst hier in Rom im Vatikan, dessen Amtssprache Latein ist, gewann Französisch gegen Latein. Ironie des Schicksals ick hör dir trapsen…
Der David ist nicht der Herkules
Die Tour durch die Gärten war für mich also nur optisch zu erfassen. Es war jedoch erst März und der Frühling noch nicht so richtig ausgebrochen, so dass die Pflanzen noch etwas karg aussahen. Schlecht war es aber trotzdem nicht.
Wir verbrachten den halben Tag im Vatikan. Dabei sind wir an unzähligen Statuen und Bildern vorbeigekommen. Es sind so viele, dass man sie gar nicht alle erfassen kann. Ab und an glaubte ich, eine Skulptur schonmal gesehen zu haben, woraus ich schloss, dass diese dann besonders berühmt sein muss. So ging es mir auch auf dem Weg zur sixtinische Kapelle. Als wir dabei durch die vatikanischen Museen wandelten, dachte ich den David zu erkennen und erklärte das auch meiner Begleitung und kam mir superschlau vor. Wie sich jedoch heraustellte, war es jedoch der Herkules. Der berühmte David befindet sich überhaupt nicht im Vatikan. Gut, dass etwa 200 Leute in dem Raum waren, die vorher meinen klugen aber falschen Ausführungen gelauscht hatten…
Den Petersdom erklimmen
Nachdem wir in der sixtinischen Kapelle die Deckenmalereien Michelangelos bewundert hatten, wollten wir auch noch hoch zur Kuppel des Petersdoms. Dafür mussten wir uns etwa eine halbe Stunde anstellen und es kostete nochmal extra Eintritt. Jeder von uns hatte ja auch erst 32 Euro bezahlt und die Kirche hat schließlich auch kaum Geld.
Um nach oben zu kommen, kann man entweder die Treppe benutzen oder einen Großteil mit dem Fahrstuhl fahren. Die Treppe ist billiger als der Fahrstuhl. Wir entschieden uns für die Treppe.
Die Treppe hat 510 Stufen und umso weiter wir nach oben kamen, desto öfter überholten wir Touristen, die vor Erschöpfung schnauften und auf den Stufen Rast machten. Auf dem letzten Stück der Treppe befanden wir uns direkt in der Kuppel und der Durchgang wurde immer schmaler und neigte sich der Wölbung entsprechend zur Mitte hin, so dass man schief laufen musste. Oben angekommen, ist die Aussicht wirklich fantastisch. Man kann über ganz Rom blicken.
Keine Post aus dem Vatikan
Nachdem wir wieder runtergeklettert waren, waren bereits sechs Stunden vergangen, seit wir den Staat im Staat betreten hatten. Ich hatte auch langsam genug. Ich hatte genug Statuen und Bilder gesehen und mir taten die Füße weh. Also machten uns auf den Weg zum Ausgang. Dabei haben wir dann noch ein paar Schweizer Gardisten in ihren lustigen Uniformen gesehen, über die ich mich persönlich sehr gefreut habe.
Das letzte touristische Highlight war die Poststelle des Vatikans. Weil dieser ein eigener Staat ist, gibt es auch einen eigenen Poststempel und Briefmarken. Bekannten kann man damit sicherlich ein Freude machen, denn aus dem Vatikan bekommt man nicht alle Tage Post. Ich zumindest nicht.
Ich wollte Freunden eine schicken. Weil die aber gerade umgezogen waren, hatte ich die Adresse nicht parat. Also habe gar nichts verschickt. Auf die Idee, jemand anderem eine Karte zu senden, von dem ich die Adresse auswendig kann, bin ich irgendwie nicht gekommen. Sorry Mum.
Tipps und Highlights beim Trip nach Rom mit Smartphone und iPad
Wochenend-Touristen und Sommerurlauber zieht es immer auch in die ewige Stadt nach Rom. Bei Erkundung der wunderschönen Stadt mit Ihren vielen verborgenen Ecken helfen zahlreiche Stadtführer und die Navigation per Smartphone oder iPad.
Hierfür benötigen Nutzer jedoch eine italienische Mobilfunk-Karte mit günstigem Datentarif.
Wer am Flughafen Fiumicino in Rom landet, hat 3 Möglichkeiten in die Stadt zu kommen. Taxis kosten ca 30 Euro, der Zug ca 14 Euro oder 6 Euro im Shuttle-Bus. Zug und Bus bringen Besucher zum Bahnhof Roma Termini im Zentrum mit Anschluss an Busse sowie die Metro.
Kauf einer SIM-Karte vor Ort mit Problemen
Schnell stellt man beim Besuch eines Mobilfunk-Geschäfts wie Vodafone, TIM, Wind oder Tre fest, dass in Italien eine italienische Steuernummer (codice fiscale) zur Registrierung von SIM-Karten nötig ist, die deutsche Besucher natürlich nicht besitzen. Hat man sich nach langem Warten eine Code im Laden berechnen lassen gegen eine Gebühr in variabler Höhe, bekommt man auch eine Prepaid SIM-Karte mit Telefonguthaben ausgehändigt. Diese ist aber wider erwartend erst nach 24 Stunden vollständig aktiv. Das von der Redaktion benötigte Daten-Guthaben wird per SMS gebucht, steht jedoch erst ab Mitternacht zur Verfügung. Navigation durch die Innenstadt muss also bis zur Freischaltung warten um nicht zum Standardtarif die Karte in Stunden zu leeren.
Empfehlung:
Karte bereits in Deutschland vor Abreise bestellen (versandkostenfreie Lieferung in 1-2 Tagen bei Prepaid-Global.de – Italien SIM wahlweise mit 1 GB, 3 GB oder einer Smartphone Flatrate)
Diese aktiviert sich automatisch bei Einlegen in Italien und spart somit sehr viel Zeit und Nerven. Nutzen Sie diese Zeit besser für ein Eis mit Ihrer Familie in der besten Eisdiele Roms nahe dem Trevi-Brunnen.
Fontana di Trevi – wie werfe ich Richtig?
Die bekannteren Highlights wie die Spanische Treppe und der Fontana di Trevi findet man jedoch auch ohne Internet-Unterstützung. Pflicht ist der Münzwurf in den Glücksbrunnen mit der richtigen Technik:
– eine Münze von der linken Hand über die rechte Schulter geworfen, führt zu einer Rückkehr nach Rom
– zwei Münzen dazu, sich zu verlieben und
– drei Münzen zu einer Heirat
Die italienischen Momente widerfahren Besuchern auf Plätzen wie dem Campo di´Fiori, die riesige Kuppel des Pantheon, die Säulen des Kolosseum und der Spaziergang über das Forum Romanum. Seit Jahren sind diese Hotspots des Tourismus nicht mehr gratis zu betreten. Die Tickets für das Kolosseum beinhalten jedoch den Eintritt ins Forum Romanum und kosten momentan 12,- EUR.
Abends treffen sich Künstler und Spaziergänger vor den Brunnen auf der Piazza Navona. Der Besuch des Vatikan auf der Piazza San Pietro ist immer zu empfehlen…