Susdal (Су́здаль) – diesen Namen hatte ich vor meiner Zeit in Moskau noch nie gehört. Dabei ist es DIE Attraktion im Umland. Nach unzähligen Schwärmereien habe ich mir nun endlich selbst ein Bild über das Städtchen im Goldenen Ring gemalt.
Natur, beeindruckende Kirchen und russische Holzhäuschen
Einer der Gründe dafür ist, dass die Transsibirische Eisenbahn durch das Nachbarstädtchen Wladimir führt. Susdal blieb beim Bau links liegen und deshalb sehen große Teile heute noch so aus wie vor 800 Jahren. Dies ist es auch, was Susdal so besonders macht. Die riesigen Kirchen und Klöster befinden sich nicht in einer Großstadt, sondern stehen quasi auf Feldern. Die Stadt ist eigentlich viel zu klein für so viele Gotteshäuser.
In der über 1000 Jahre alten Stadt wimmelt es von historischen Gebäuden. Zum einen sind das hübsch verzierte Holzhäuschen und zum anderen sakrale Bauten. Gleich mehrere davon gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die komplette Stadt steht unter Denkmalschutz. Die Bilder hier sind nur eine Auswahl der vielen Klöster und Kirchen.
Außerdem gibt es nette Restaurants, Du kannst Pferdchenreiten oder Dich mit einer Aschenputtel-Kutsche herumfahren lassen.
Bei gutem Wetter kannst Du die Stadt perfekt zu Fuß erkunden und über Felder von Kirche zu Kirche spazieren. Allerdings hast du dann schon viel zu laufen. Wir haben alles zu Fuß gemacht und hatten am Abend mehr als 20 km auf dem Zähler.
Wenn Du ein Wochenende im Moskauer Umland verbringen willst, bietet es sich an, Susdal, Wladimir und Bogoljubowo zu verbinden.
In Letzterem gibt es eine Kirche, die nur zu Fuß zu erreichen ist und im Frühling von unterwasserstehenden Feldern umgeben ist.
Anreise nach Susdal
In Susdal gibt es keinen Bahnhof. Kommst du mit dem Zug, musst du in Wladimir aussteigen. Da Susdal eine Top-Touristen-Attraktion ist, gibt es jede Menge Verbindungen. Trotzdem sind die Kapazitäten – gerade zum Wochenende hin – ausgelastet. Egal ob Du mit dem Hochgeschwindigkeitszug, dem Express oder der Bummelbahn anreist, es ist in jedem Fall ratsam, Tickets spätestens ein bis zwei Tage vorher zu kaufen.
Hier findest du die Verbindungen. Ich weiß, die Seite ist auf Russisch, aber ich habe alles schon voreingestellt. Du musst nur das Datum anpassen, um die Verbindungen ausgespuckt zu bekommen. Tickets kannst du entweder online kaufen oder direkt am Bahnhof. Allerdings geht das nur an dem, von dem die Züge abfahren. In unserem Fall ist das der „Kurski Woksal“ (Курский вокзал).
Du steigst in Wladimir aus und fährst dann entweder mit dem Bus oder dem Taxi nach Susdal. Taxis kannst Du über die App „Yandex Taxi“ (mehr Infos gibts in meinem Moskau Reiseführer) bestellen.
Es ist ebenfalls möglich, von Moskau direkt mit dem Bus nach Wladimir zu fahren. Das soll ungefähr 3 Stunden dauern. Allerdings weiß man wegen des hohen Verkehrsaufkommens nie, ob das auch stimmt.
Übernachten
Es gibt sowohl in Wladimir als auch in Susdal zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten in allen Preisklassen. Ich habe im „Bären-Eck“ (*Medvezhy Ugol – dies. ist ein Affiliate-Link. Wenn Du darauf klickst und darüber einkaufst, bekomme ich von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für Dich verändert sich der Preis nicht.) übernachtet, einem hübschen kleinen mit Schnitzereien verzierten Holz-Hotel in Susdal. Das hat mir gut gefallen. Nur, dass beim Frühstück Kaffee extra kostete, fand ich doof . Russland ist eben eine Tee-Nation.
Honigbier – eine lokale Spezialität
Apropos Trinken: Probiere das Honigbier „Medowucha“ (Медову́ха) in Susdal! Das gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen und ist eine lokale Spezialität.
Ein Wochenende in Susdal ist vor allem bei schönem Wetter ein absolut lohnenswerter Ausflug aufs Land, bei dem Du Dein Kulturprogramm mit Kulinarischem abrunden kannst. Приятного путешествия! (= Prijatnowo puteschestwija! = Gute Reise!)
Hier gehts zum Bericht über meinen Ausflug nach Sergijew Possad, die Stadt am Goldenen Ring, die am nächsten an Moskau dran ist.
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