Als ich in Ulaanbaatar ankam, wusste ich nicht, was mich erwartete. Von der Mongolei kannte ich nur Dschingis Khan. Vor meinem geistigen Auge ritten hier Menschen auf Pferden durch die Steppe.
Dies ist der zweite Teil des Berichts über meine Reise durch die Mongolei. Zum ersten Teil mit der White Stupa und dem perfekten Sternenhimmel gehts hier.
Ein zweiter Bus in der Nacht
Nach dem feuchtfröhlichen Abend unter dem spektakulären Sternenhimmel verbrachten wir am nächsten Tag zunächst einige Stunden leicht verkatert im Auto. In der Nacht hatte uns ein zweiter Minibus erreicht, – keine Ahnung, wie er uns in völliger Dunkelheit und ohne Straßen in der Steppe gefunden hatte – so dass wir uns verteilen konnten und mehr Platz hatten. Es war doch ziemlich eng und warm gewesen an Tag 1 und wir würden jeden Tag einige Stunden im Auto durch die Steppe hoppeln.
Wir aßen in einem kleinen Ort zu Mittag und erreichten irgendwann das „Eis-Tal“.
Das Eis-Tal
Ich hatte mir bei dem Namen nichts weiter gedacht, außer, dass es hier im Winter wahrscheinlich Eis gibt. Aber heute hatte es zwischen 20 und 25 Grad. Da werden wir sicher keines sehen. Ich sollte mich irren.
Nach stundenlanger Fahrt durch die trockene Steppe erschienen kleine Berge, durch die ein Pfad hindurch führte. Und auf einmal war da eine Eisfläche. Es war surreal. Wir standen da im T-Shirt und die Fläche lag in der Sonne. Doch das war erst der Anfang.
Allmählich verwandelte sich der Pfad in einen vereisten Fluss, auf dem wir entlangliefen. Ein bizarres Naturschauspiel.
Am Abend schliefen wir früh.
Ein Sandsturm zieht auf
An Tag 3 stand Kamelreiten auf dem Programm. Auch das fand in zwei Gruppen statt. Als Ed, Ced und ich an der Reihe waren, fing es an zu regnen. Erst leicht, dann immer stärker. Blitz und Donner folgten und auf einmal zog ein Sandsturm auf.
Nicht weit von uns begann die Wüste Gobi. Der Wind wirbelte den Sand auf und bot ein spektakuläres Bild.
Der Sturm war stark, aber solange die Einheimischen nicht in Panik gerieten, machten wir uns keine Sorgen. Die Jurten wurden befestigt und die Ziegen versteckten sich unter den Autos.
Die Wüste Gobi
Als sich der Sturm gelegt hatte, fuhren wir zu einer 250 Meter hohen Sanddüne, die wir hinaufkletterten. Ich hatte große Mühe, weil ich mir wieder Mal eine heftige Erkältung eingefangen hatte, aber nach 30-40 Minuten war ich oben.
Dort bot sich uns ein atemberaubender Anblick. Auf der einen Seite lag die Steppe mit grünen Flecken und Wasserstellen und auf der anderen Seite begann die Wüste Gobi mit in die Unendlichkeit reichenden Sandhügeln.
Wir hatten Alkohol und Musik mitgebracht, tanzten und schossen 1000 Fotos bis die Sonne hinter der Wüste verschwunden war.
Euphorisiert von diesem Erlebnis tranken wir in unserer Jurte bis spät in die Nacht inklusive Bimba und Fahrer.
Dies war der zweite Teil meiner Reise durch die Mongolei. Zu Teil drei mit den flammenden Klippen, Skeletten und der Kastration auf Mongolen-Art gehts hier.
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