Stell Dir vor Du bist auf einer Insel. Auf dieser Insel gibt es einen See mit einer Insel auf der sich wiederum ein See mit einer Insel befindet. Klingt wie ein Universum, das in sich selbst verschachtelt immer wieder dasselbe ist. Oder wie der Beginn eines Märchens. Auf den Philippinen unweit von Manila gibts es das aber live.

Das Video zum Taal Vulkan findest Du im Titelbild oder wenn Du hier klickst.

Der Ort heißt Tagaytay, wo Du den Taal Vulkan besuchen kannst. Der Ausflug war meine erste Aktivität auf den Philippinen.

Anreise

Tagaytay befindet sich nur etwa 55 Kilometer von Manila entfernt, Du musst aber einen Tagesausflug dafür einplanen.

Ich bin mit dem öffentlichen Bus in das 60.000-Einwohner-Städtchen gefahren. Die Jungs in meinem Hostel hatten mir geraten, bereits um 5.30 Uhr loszufahren. Als ich dann um diese Uhrzeit aufbrach, meinte einer. „Oh, Du bist aber früh.“ Als Deutscher nimmt man Uhrzeiten eben ernst.

Bus

Ich sollte ein paar hundert Meter zur nächsten größeren Straße gehen und dort auf den Bus warten. Es war noch dunkel als ich dort ankam und eine Bushaltestelle konnte ich nicht erkennen. Aber schon nach ein paar Minuten fuhr ein Bus vorbei, in dem ein Schild mit der Aufschrift „Tagaytay“ hing. Ich hielt meine Hand hoch, der Bus stoppte und sammelte mich ein. Das war einfach. Ein Ticket löste ich direkt beim Schaffner im Bus. Das kostete mich 90 Pesos (1,50€).

Tricycle

2,5 Stunden später spuckte mich der Bus in Tagaytay aus. Dort wurde ich direkt an einen Tricycle-Fahrer weitergereicht, der mich nach kurzer Verhandlung für 350 Pesos (5,5€) zum Bootsanleger fuhr.

Der See liegt in einem Tal und die Fahrt dauerte noch einmal 30 Minuten über einen steilen Weg mit malerischer Aussicht.

Boot

Mit so einem Boot fuhr ich über den Taal See. (Foto: Ruti)
Mit so einem Boot fuhr ich über den Taal See.

Am Taal See gibt es zig Anbieter, die einen hinüber zur Vulkan-Insel bringen wollen. Natürlich wurde ich direkt zu einer Bekannten meines Fahrers kutschiert.

Das mit dem Boot ist leider etwas schwierig für Alleinreisende. Denn der offizielle Preis für Hin- und Rückfahrt beträgt 2500 Pesos (40€). Dazu kommen 500 Pesos (7,90€) Registrierungs-Gebühr und nochmal 100 (1,60€) Eintritt. Es hängt ein Schild mit diesen Preisen im Ort und das Schild sieht ziemlich offiziell aus.

Wäre ich mit einer Gruppe angereist, hätte ich mir die 2500 Pesos für das Boot teilen können. Maximal passen da sechs Leute rein. Die Anbieter versuchten alles, dass man sich ja nicht mit anderen zusammentut. Sie behaupteten sogar, das sei verboten. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Viele Besucher kamen mit organisierten Touren.

Ich verhandelte ein wenig und kam bei 2000 Pesos für alles nicht weiter. Also entschied ich, erst einmal ein wenig in dem Örtchen herumzuspazieren.

Kaum hatte ich die Straße erreicht, kam auch schon der nächste an, der mich über den See fahren wollte. Bei 1700 Pesos (26,70) für alles schlug ich zu.

Die Überfahrt dauerte etwa eine halbe Stunde und viel Wasser spritze in das Boot. Es gab eine Plastikplane, mit der ich mich schützen sollte. Da ich das aber nur halbherzig tat, war ich bei der Ankunft ziemlich nass. Das war aber nicht weiter schlimm, weil es über 30 Grad warm war und die Sonne vom Himmel knallte.

Auf den Vulkan

Auf der Insel gab es Souvenir-Shops und ein kleines Restaurant mit einheimischer Kost. Weil ich immer noch nichts gefrühstückt hatte, nutzte ich das, bevor ich mich auf den Weg hoch zum Vulkan machte.

Der Weg war nicht befestigt und es ging bergauf. Es bestand die Möglichkeit, mich per Pferd hochbringen zu lassen. Als ich das ablehnte, sollte ich doch wenigstens einen Guide nehmen. Vielleicht hätte dieser ein paar interessante Informationen geliefert, was ich aber nie sah. Eigentlich liefen die Guides einfach vorne weg. Um den Weg zu finden, war er jedenfalls nicht nötig.

Der Pfad hinauf war wie ein Kreuzweg. Es gab 14 Kreuze, die den  Leidensweg Jesu beschrieben. Außerdem gab es an fast jeder Station einen Souvenir- und Getränkeshop.

Ein Leidensweg war es auch für mich. Ich würde zwar nicht sagen, dass der Weg auf den Vulkan sehr anspruchsvoll war, aber es war mein erster Tag und die Sonne brannte unbarmherzig. Oben war dann auch noch der Boden heiß, teilweise trat Dampf aus, was die Hitze noch unerträglicher machte. Ich war total überhitzt, als ich oben ankam. Aber ich bin auch nicht der Allerfitteste.

Der Lohn des Aufstiegs auf den Taal Vulkan ist der mit Wasser gefüllte Krater. (Foto: Ruti)
Der Lohn des Aufstiegs auf den Taal Vulkan ist der mit Wasser gefüllte Krater.

Alle Anstrengung war es aber wert. Der Blick auf den mit Wasser gefüllten Krater mit der kleinen Insel war fantastisch und auch der Blick auf die andere Seite über den größeren See und die umliegenden Berge war ziemlich cool.

Auch der Blick über die Insel ist hübsch. (Foto: Ruti)
Auch der Blick über die Insel ist hübsch.

Der Rückweg

Ich kaufte mir was zu trinken und verweilte dort ein wenig. Dann machte ich mich wieder auf den Rückweg. Insgesamt habe ich 3 Stunden auf der Insel verbracht.

In Tagaytay hätte ich mir noch ein paar Statuen anschauen können, ich aber war müde und trat direkt den Heimweg an.

Die Tricycle-Fahrt hinauf kostete mich 250 Pesos. Die 350 am Anfang waren also auf jeden Fall zu viel. Aber es war meine erste Verhandlung auf den Philippinen und ich war nicht unzufrieden.

Um 15 Uhr stieg ich in Manila fast an der gleichen Stelle aus dem Bus, wo ich vor knapp 10 Stunden eingestiegen war.

4 Kommentare

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  • Der Taal-Lake liegt selber in einem uralten Kratergebiet, ist also nicht wirklich ein Tal.
    Schade hast du in Tagaytay nicht wenigstens noch in einem der vielen Restaurants entlang des Kraters einen Halt eingelegt und Bulalo gegessen. Die Beef-Shank-Suppe (Rinderhaxe) ist fast ein kulinarisches Muss in Tagaytay.

    • Danke für den Hinweis mit dem Krater. Ich habe tatsächlich noch dort gegessen. In dem Restaurant gab es vier Gerichte. Ich habe die Frau gefragt, was sie empfiehlt und zwei genommen. Das eine war eine Suppe mit fettigem Fleisch und Bohnen. Sie meinte, es sei Schwein. Das andere war auch Schwein aber in einer Soße eingelegt. Die Suppe war okay, hat mich aber nicht vom Hocker gehauen. Das Fleisch war ganz lecker.

  • Schön geschrieben, Tagatay ist wirklich ein fast Magischer Ort. Die Anreise wie du Sie gemacht hast würde ich jetzt nicht jedem zutrauen, aber ist eindeutig die Art und Weise, wie auf den Philippinen gereist wird- unkompliziert! Dafür verneige ich mich vor dir und deinem Mut. Du wirst eine tolle Zeit in unserer 2ten Heimat erleben, da bin ich mir sicher;)
    Mabuhay sa pilipinas, Urs&Rosalyn