Impfungen und Reiseapotheke für Indien

Mein Reiseapotheke war nie zuvor so gut ausgestattet. Ich werde eben auch nicht jünger. (Foto: Ruti)

Vor meiner Reise nach Südindien im Jahre 2014 bin ich zum Arzt gegangen, um nötige Impfungen abzuchecken. Jedoch kannte sich meine Hausärztin eher spärlich aus. Ich musste ihr auf einer Karte erst einmal zeigen, wo Indien überhaupt liegt. Sie hat die nötigen Impfungen dann in einem Buch nachgeschlagen.

Besser ist es, sich vorher im Internet nach empfohlenen Impfungen zu erkundigen. Da Indien riesig ist, bestehen in den verschiedenen Gebieten auch unterschiedliche Risiken. Das Auswärtige Amt gibt brauchbare Empfehlungen.

Ich empfehle, zu einem Tropenarzt zu gehen. Der kennt sich aus und hat viele speziellen Impfstoffe vorrätig.

Krankenkasse zahlt, also vollgas

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Manche Krankenkassen bezahlen die nicht gerade billigen Reiseschutzimpfungen. Ich hatte Glück, denn meine war so eine. Also beschloss ich, mir alles reinhauen zu lassen, was empfohlen wurde. „Wer weiß, wann ich mich das nächste Mal darum kümmern würde“, dachte ich.

Diese Impfungen habe ich für Indien machen lassen

Ich hatte bereits die deutschen Standardimpfungen plus Hepatitis A und B. Polio (Kinderlähmung) kannst Du Dir nochmal extra geben lassen, wenn Du in Poliogebiete fährst. Die Tollwut-Impfung wollte ich schon lange mal machen lassen, denn in Südostasien gibt es eine Menge Straßenhunde, die Affen sind aufdringlich und ihre Zähne scharf. Da kann eine Tollwut-Impfung nicht schaden, obwohl ich bei einem Biss trotzdem noch eine Spritze vor Ort brauche. Mit der Impfung habe ich nur länger Zeit, um mir diese zu besorgen. Wenn man Tollwut erst einmal hat, stirbt man.

Daneben habe ich mich gegen MeningitisTyphus und Japanische Enzephalitis impfen lassen. Cholera habe ich ebenfalls gemacht. Bei Letzterem ist der Schutz zwar nicht garantiert, aber die Impfung hilft auch gegen Reisedurchfall im Allgemeinen. Keine schlechte Sache also.

Dreimonatiger Impf-Marathon

Leider sind viele dieser Impfungen nicht mit einer Injektion getan, sondern erstrecken sich über zwei oder drei. Dazwischen muss immer ein gewisser Zeitraum verstreichen. Manche Impfstoffe dürfen auch nicht gleichzeitig gegeben werden.

Das hatte für mich einen echten Impf-Marathon zu Folge: Ich musste mir Privatrezepte ausstellen lassen und zur Apotheke fahren. Die hat die Impfstoffe bestellt, sofern sie lieferbar waren, was nicht bei allen sofort der Fall war. Bei den vielen Impfungen wurde auch das eine oder andere Rezept vergessen, so dass ich das dann nochmal nachbestellen musste. Deshalb sprach ich davon, gleich zum Tropen-Doc zu gehen.

Die Impfstoffe müssen kühl gelagert werden. Die Apotheke hat das netterweise für mich übernommen und ich habe den Stoff dann immer kurz vor dem jeweiligen Schuss abgeholt.

Insgesamt war ich drei Monate damit beschäftigt. Aber man hätte es wohl auch in etwa zwei schaffen können. Ich war zwischendurch in Spanien und habe es dann etwas schleifen lassen. Zum Schluss war es so knapp, dass ich die letzte Impfung einen Tag vor meinem Abflug bekommen habe.

Vertragen habe ich alle Impfungen gut. Nach manchen Injektionen hatte ich Hitzewallungen, aber ansonsten hatte ich nur ein wenig Schmerzen in den Armen, in die ich das Zeug alle drei Tage abwechselnd links und rechts gespritzt bekam.

Billig war der Spaß, wie gesagt, nicht. Die Rückerstattung der Krankenkasse belief sich auf über 500 Euro. Aber dafür dürfte ich nun in etwa so widerstandsfähig wie eine Kakerlake sein.

Die Reiseapotheke

Für den Fall, dass mir in Indien was passiert, habe ich mir Einmalspritzen plus Nadeln in der Apotheke geholt. Dort wird teilweise noch mit Glasspritzen gearbeitet, die einfach ausgewaschen werden. Das muss man ja nicht unbedingt haben. Die Spritzen waren total billig. Ich habe 3 Euro bezahlt für je zwei Spritzen plus Nadeln in verschiedenen Größen.

Außerdem hatte ich 2014 noch ein Malaria-Standby-Medikament mitgenommen. Das sollte ich einnehmen, wenn sich Symptome der Krankheit zeigen. Die Pillen sind verschreibungspflichtig und teuer. Ich habe sie (zum Glück) nicht gebraucht und habe sie weggeschmissen, als sie abgelaufen waren. Jetzt, wo ich wieder nach Indien reise, lasse ich sie weg. Wie Du das machst, musst Du selbst entscheiden.

Fast jeder Indienreisende, den ich in Indien traf, hatte sich schon einmal den Magen verdorben. Bei mir ging das mit Durchfall und Erbrechen einher. Ich habe nicht wirklich etwas dabei dagegen und habe mir von anderen Travellern aushelfen lassen. Ich weiß nicht, ob die Medikamente wirklich etwas geholfen haben oder ob es von alleine abgeklungen ist. Deshalb kann ich hier nicht wirklich etwas empfehlen. Was ich aber damit dagegen will: Es lohnt sich wahrscheinlich, etwas dagegen mitzunehmen.

MCP-Tabletten (verschreibungspflichtig) habe ich dabei, um ständiges Erbrechen zu verhindern.

Daneben empfehle ich *Pflaster, *Mückenspray, *Imodium gegen Durchfall, *Schmerztabletten und *Desinfektionszeug.

Medizinisch war ich auf meine Reise durch Südindien so gut vorbereitet, wie niemals zuvor.

Wer in Indien war, ist auf fast alles vorbereitet

Damals wusste ich noch nicht, dass ich zwei Jahre später ein Leben als Weltenbummler beginnen würde. Als ich davor beim Tropen-Doc war, zeigte er mir ein Buch mit den Impfempfehlungen für die ganze Welt und sagte:“Schauen Sie: Jedes Land hat eine Seite in diesem Buch und Indien hat…“, dann fing er an zu blättern und zu blättern. „Wenn Sie also in Indien waren, haben sie also bereits die meisten Impfungen.

Ein paar andere Impfungen hatte ich dann doch noch bekommen und als ich losfuhr, hatte ich eine Reiseapotheke, die meine aus Indien ausgelacht hätte.

Mit der Zeit bin ich da deutlich entspannter geworden. Ausführlichst äußere ich mich in dem Beitrag „Die richtige Weltreise-Apotheke“.

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