3 Monate bin ich bereits in Venezuela. Besondere Umstände führen aber dazu, dass ich noch länger in diesem schönen Land bleibe. Also nehme ich mir heute einmal Zeit, auf die Kommentare und Fragen der letzten Videos einzugehen. Außerdem habe ich selber ebenfalls Fragen an Euch!
Alle Clips meiner dritten Motorradreise gibts hier.
Links
- Ruti in Adventureland – Der RutisReisen-Abenteuerkalender 2024
- Webseite Ortema
- Instagram von Frank mit seiner KTM 500 EXC-F SIX DAYS
- Instagram von Nico mit seiner Honda 300 XRE
Moin Ruti, zu den Bremsbelegen wurde ja schon genug gesagt. Ich würde es so machen wie Frank vorgeschlagen hat, und den neuen Belag auf der Seite mit den Kolben montieren.
Zum Öl: Ein Ölwechsel nach nnn km ist relativ: 10.000km Stadtverkehr, 10.000km Autobahn, 10.000km Kurzstrecke…. Du fährst ja dort in Südamerika eher gemächlich. Ich würde mir das Öl genau anschauen: Ist es pechschwarz oder riecht es nach Sprit oder ist es eher caramelfarbend, dann würde ich es sofort wechseln. So wie du überwiegend fährst, Langstrecke max 110 km/h würde ICH das Öl auch 15.000km fahren. ACHTUNG Super wichtig!!!!!!!!!!!!:
Nur Öl nach der JASO (MA2) Freigabe verwenden. Auf keinen Fall Synthetisches Automotorenöl verwenden!!!!! In der Yamaha läuft die Kupplung im Ölbad. Verwendes du das falsche Öl, kann die Kupplung anfangen zu rutschen. Dann hast du ein richtiges Problem. Also nur Öl nach JASO MA2 verwenden, wie das von dir gezeigte MOTUL Öl. Oder wenn es sein muss, ein ganz einfaches Mineralöl verwenden, und demnach auch fahren. Zum Mischen: Motorenöle müssen immer mischbar sein, als Daumenwert sagt man: Das minderwertige Öl entspricht dann der gesamt Menge.
Ich wünsch dir weiterhin eine gute Fahrt!
Gruß, Ralf.
Hi Ralf, danke dir für die Informationen!
Servus Ruti,
ein paar Worte zu Deinem letzten Video:
1. Öl
Frank hat recht. Öle unterschiedlicher Hersteller würde i net unbedingt mischen – nicht wegen 3-4€. Ob Teil- oder Vollsynthetisch ist nicht ganz so wichtig, aber die Additive unterschiedlicher Hersteller mögen sich ggf. nicht! Bei Ölen hab ich das noch nicht gesehen und ich hab auch schon mal bei (Omas-) Autos Öle gemischt. Aber ich kenne das von Schmierfetten im Hochtemperaturbereich die sich dann entmischt haben. Sah wie Baileys in Wodka aus, mit unterschiedlichen Konsistenzen. Ganz flüssige und eher puddingartige Bestandteile. Ich würde das nur zur Ausnahme machen, ist besser als gar kein Öl. Und wenn Du nur 2-4tsd KM fährst und dann wieder wechselst wird es schon passen. Besonders in Hinblick das eh nur schlechter Sprit derzeit zur Verfügbar steht, ist ein Ölwechsel eher fragwürdig. Würd halt nicht auf die Rennstrecke mit dem Ölgemische, und bei sauberen Sprit auch noch einen Öwechsel machen.
Noch was: generell ein Ölwechsel ohne Filterwechsel – nun ja, kannst Dir eigentlich sparen.
Klar ist des besser als gar kein Ölwechsel, aber wenn das Öl 50€ kostet und der Filter 10-15 wäre mir es wert den Filter mit zu wechseln. Anders ist das neue Öl nicht mit der größten Brühe – die vor dem Filter – gleich wieder kontaminiert. Gedankenanreiz, der Vergleich ist nicht korrekt, aber bei großen Industrieanlagen, Motoren, etc. wird nicht (jedesmal) das Öl gewechselt sondern (meist) NUR der Filter. Die Nutzungszeit des Öls ist viel länger, weil es auch nicht so hoch belastet ist, aber der Abrieb aus Pumpen und Ventilen entfernt werden muss.
2. Bremse
O mei, wo soll i da anfangen…?!
Also die Bremsbelege sind – egal ob TRW, Brembo, oder Yamaha, etc – auf DEIN Moped abgestimmt. Auch wenn es unterschiedliche – Resin & Sinter (und alles dazwischen) gibt, passen diese zum Gewicht, zu Geschwindigkeiten und so weiter. Aber sie müssen natürlich auch zur Scheibe passen! Damit meine ich nicht maßlich sondern zum Material der Scheibe. Du hast ja Reibpartner die zueinander passen müssen, am besten hast Du natürlich beides vom gleichen Hersteller und halt beides auf Sinter oder Resin abgestimmt. Wenn diese nicht passen, können unterschiedliche Fehler passieren:
– keine Bremsleistung –> oder unterschiedliche, weil warm, kalt, Gewicht (solo oder Gepäck)
– Bremse wird heiß – Beläge verglasen, Scheibe läuft an und wird hart
– Bremse schmiert und setzt die Scheibe zu (im Bremsbelag sind sind Reiniger, Gummi, Metalle und sogar Öle drin um die Reinigung und Reibung exakt abzustimmen)
– Scheibe verschleißt zu schnell (eher Richtung Sinter und zu hoher Metallanteil…)
– und noch zig anderer Mist, z. B. keine Wirkung bei Nässe (hatte ich)
(woher weiß ich das?: 3 Satz Scheiben und Beläge auf einem alten MX-5 in 30tsd km, in Seealpen und den höchsten EU Passen verbrannt..)
Wegen dem Übermaß.
Der Mitforist unter mir ist richtig unterwegs, Schleifpapier wird es wohl geben bei Euch. Aber bitte vorher und nachher messen, net das Du schief kommst, sonst kannst die Belege gleich weghauen. Oder lass es Frank machen, jemand der Gefühl in den Prazten hat.
Und eine EINDRINGLICHE Warnung. Zwischen Bremse und Scheibe MUSS !!! LUFT !!! sein!!!
Und zwar nicht das sich das Rad dreht, mein lieber Ruti. Sondern, das WÄRME abgeführt werden kann UND das da Platz für die WÄRMEAUSDEHNUNG der Bremskomponenten ist! Bedeutet im Umkehrschluss:
Wenn Du die Beläge reinquetschst und die Bremse warm – und dann zwangsläufig HEIß wird – blockiert Dein Vorderrad. Lach nicht – ist mir schon am Fully selbst passiert. Dazu sei erwähnt das der Fehler durch ein überfüllen der Bremsflüssigkeit (beim bezahlten Service) passiert ist. Ich musste „nur“ Bremsflüssigkeit ablassen und gut wars. Aber dabei hab ich festgestellt, was passiert wenn nach hinten die Bremse keine Luft/Platz hat. Am Moped würd ich das net ausprobieren wollen! Im besten Fall machst die Scheibe und die Beläge durch Überhitzung kaputt und bleibst liegen. Im schlechtesten Fall rutscht Dein „bremsendes“ Vorderrad weg… Die Bremse klemmt sich so zu sagen durch die Wärmeentwicklung selbst. Das schätze ich als wirklich gefährlich ein und daher hab i des auch etwas ausführlicher geschrieben.
Ich würde auch die Bremsbeläge alt und neu nicht mischen, die Bremszylinder stehen dann einer ganz draussen einer ganz drinnen. Also lieber die Neuen auf Maß und so das Luft is runterschmiglen, das geht recht schnell. Und dann halt mal testen und gut beobachten was die Scheibe macht. Ggf. auch die neuen Beläge nach dem Einfahren nochmal rausbauen und anschauen.
Noch was. I bin net beim TÜV. I bin kein KFZ-Meister, oda so was.
I bin aus der Industrie und hab eine technische Ausbildung.
Mir is klar das des bei Euch scho fast „Leben am Limit“ is und net g’schwind beim Louxx oder an der Bucht an Bremsbelag bestellen könnt’s. Aber passt’s auf, wenn ihr pfuscht. Schau Dir auch die Lage der Beläge nochmal an, das sich nix verkantet oder blockieren kann. Das die Spreizfeder reinpasst, usw.
Übrigens, Du hast durchaus Einfluss mit dem was Du da so machst (also bis auf den Technikteil).
Du bist quasi a bisserl „mitschuldig“ das i mit 47 dieses Jahr den Mopedschein gemacht hab und nun a Moped vor der Haustür steht. 🙂 Vielleicht is a des Reisefieber oder Midlife-Crisis. Egal, Spaß machen muss es.
Cheers, \m/, Erik
Hallo Erik, vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Es freut mich besonders, dass ich mitschuldig bin, dass du nun Motorradfahrer bist.
Schöne Grüße!
Hallo Ruti,
abschleifen auf dem Boden ist sehr gut möglich, der Tipp ist ja schon gegeben worden.
Wenn man den Bremshebel zu sehr verstellt, dann besteht die Gefahr, dass das Bremslicht dauerhaft leuchtet und evtl. die Bremse heiß wird.
Viele Grüße
Danke!