Der Mailänder Dom

Willkommen am Mailänder Dom! (Foto: Ruti)

Ich war wieder in Italien. Mein Reise galt dem weltberühmten weißen Trüffel, Wein und Käse aus dem Piemont. Um dorthin zu gelangen, flog ich von Moskau aus nach Mailand. Ein halber Tag war mir in der Stadt vergönnt. Der aber reichte, um sich ein wenig umzusehen und vor allem, um den spektakulären Mailänder Dom zu besuchen.

Meine erste Begegnung mit dem Mailänder Dom. (Foto: Ruti)
Meine erste Begegnung mit dem Mailänder Dom.

Es war Mittag, als ich am Domplatz der Stadt im Norden Italiens ankam und das Wahrzeichen Mailands das erste Mal erblickte. Die Warteschlange am Besuchereingang des Doms reichte weit über den Platz. Das sah eindeutig nach stundenlanger Wartezeit aus und ich beschloss, erstmal um das Gebäude herumzulaufen und ein paar Fotos von außen zu schießen.

An der Türen des Doms befinden sich viele Szenen aus der Bibel. Einige von ihnen werden gerne berührt, weil das Glück bringen soll. Ich habe eine andere fotografiert, damit sie nicht so traurig ist und auch mal Aufmerksamkeit erhält. (Foto: Ruti)
An der Türen des Doms befinden sich viele Szenen aus der Bibel. Einige von ihnen werden gerne berührt, weil das Glück bringen soll. Ich habe eine andere fotografiert, damit sie nicht so traurig ist und auch mal Aufmerksamkeit erhält.
Die Fassade des Mailänder Doms (Foto: Ruti)
Die Fassade des Mailänder Doms
Die Reiterstatue zeigt König Vittorio Emanuele II. Sie ist bei Menschen und Tauben gleichermaßen als Ausruh-Ort beliebt. (Foto: Ruti)
Die Reiterstatue zeigt König Vittorio Emanuele II. Sie ist bei Menschen und Tauben gleichermaßen als Ausruh-Ort beliebt.
Ich konnte gar nicht genug Fotos des Gotteshauses machen. (Foto: Ruti)
Ich konnte gar nicht genug Fotos des Gotteshauses machen.

Dabei kam ich an der rechten Seite der drittgrößten Kirche der Welt am sogenannten „Fast Track“ vorbei. Das war aber kein Eingang, sondern lediglich ein schnellerer Ticketverkauf. Auch dort warteten einige Touristen. Ich hätte mich also erst einmal hier anstellen müssen, um die Eintrittskarte zu erwerben, um mich dann der großen Warteschlange zu widmen. Darauf hatte ich keine Lust.

Die rechte Seite des Mailänder Doms. Am unteren Rand kann man den Fast-Track-Ticketverkauf erahnen. (Foto: Ruti)
Die rechte Seite des Mailänder Doms. Am unteren Rand kann man den Fast-Track-Ticketverkauf erahnen.

Am hinteren Teil des gotisch-barocken Gebäudes befindet sich der Eingang zum Fahrstuhl, der die Gäste hoch auf das Dach des Doms bringt. Auf der linken Seite gibt es auch einen Treppenaufgang zu den Domterrassen. Er befindet sich gegenüber des Kaufhauses La Rinascente. Dort war überhaupt keine Schlange.

Erst einmal zur Scala

Ich beschloss, erst einmal zur Mailänder Scala zu laufen, die von außen nicht wirklich spektakulär ist.

Das berühmte Opernhaus Scala in Mailand. (Foto: Ruti)
Das berühmte Opernhaus Scala in Mailand.

Aber auf dem Weg dorthin passierte ich die Galleria Vittorio Emanuele II, die ich durch einen Triumphbogen vom Domplatz aus betrat.

Vom Domplatz aus betritt man die Viktor-Emanuel-Galerie durch diesen bescheidenen Triumphbogen. (Foto: Ruti)
Vom Domplatz aus betritt man die Viktor-Emanuel-Galerie durch diesen bescheidenen Triumphbogen.

Es handelt sich um ein architektonisch beeindruckendes Einkaufszentrum aus dem 19. Jahrhundert, in dem sich Geschäfte der Luxusklasse befinden. Viktor Emanuel, nach dem die Passage benannt ist, war König von Italien. Die ganze Galerie ist mit einem Glasdach überzogen. In der Mitte befindet sich ein Platz, auf dessen Boden die Wappen der Städte Rom, Florenz, Turin und Mailand in Mosaik liegen.

Die Viktor-Emanuel-Passage ist schon ein nettes Kaufhaus. (Foto: Ruti)
Die Viktor-Emanuel-Passage ist schon ein nettes Kaufhaus.

Dem Stier ins Gemächt

Beim Wappen von Turin hielten sich besonders viele Leute in drehenden Bewegungen auf. Ich musste Google bemühen, um herauszufinden, wieso:
Auf dem Turnier Wappen befindet sich ein Stier. Der befindet sich übrigens auch auf dem Emblem von Juventus, was Fußball-Fans möglicherweise vor Augen haben. Jedenfalls hat der Stier zwar keine sichtbaren Geschlechtsteile, aber es soll Glück bringen, seine Ferse in jene Stelle zu drücken und sich zu drehen. Ich glaube drei Mal ist dem Glück am zuträglichsten. Besonders Frauen praktizierten dies, wohl weil das Drehen auf dem Stiergemächt die Damen besonders fruchtbar machen soll.

Das Turiner Wappen in der Viktor-Emanuel-Galerie ist "Opfer" eines beliebten Rituals. (Foto: Ruti)
Das Turiner Wappen in der Viktor-Emanuel-Galerie ist „Opfer“ eines beliebten Rituals.

Nach der Pasta zurück zum Dom

Naja, jedenfalls kam ich einen Spaziergang, einen Teller Pasta und ein Glas Rotwein später zurück zum Dom.

Ich gebe zu, mein Mittagessen in Mailand war ein klein wenig klischeehaft. (Foto: Ruti)
Ich gebe zu, mein Mittagessen in Mailand war ein klein wenig klischeehaft.

Die Schlange war nun etwas kürzer und reichte nur noch bis zum Ende des Gitters, durch das sich die Wartenden drängeln mussten.

Wenn die Schlange vor dem Dom so lang ist, muss man nach Einschätzung meiner Ticketverkäuferin etwa 1,5 Stunden warten. (Foto: Ruti)
Wenn die Schlange vor dem Dom so lang ist, muss man nach Einschätzung meiner Ticketverkäuferin etwa 1,5 Stunden warten.

So umging ich die Warterei

Weil ich doch zu gerne hineinwollte, beschloss ich in den offiziellen Ticketshop (zur Webseite des Doms), der sich in einem Gebäude rechts neben dem Dom befindet, zu gehen und mal nachzufragen, wie lange es wohl dauern würde, bis ich hineinkäme.

Drinnen musste ich zunächst eine Nummer ziehen. Aber es gab jede Menge Ticketschalter und ich war sofort an der Reihe. Die freundliche Dame an der Kasse meinte, ich würde mit 1,5 Stunden Wartezeit rechnen müssen. Aber wenn ich zuerst hoch zu den Terrassen ginge, könnte ich von dort aus direkt in das Innere des Doms gelangen und die lange Warteschlange umgehen.

Ich erinnerte mich, dass beim Treppenaufgang keine Wartenden waren und nahm das Ticket für diesen plus das Innere des Doms. Das war auch die billigste Variante und kostete mich 12€.

Am Treppenaufgang verstand ich dann auch, warum die Wartezeiten so lang waren. Denn an den Eingängen werden die Taschen auf allerlei verbotene Gegenstände, wie Messer, Stative, Selfiesticks etc. durchsucht. Ich hatte zwar einen kleinen Tripod dabei, aber das interessierte den Sicherheitsmann nicht weiter. Vielleicht lag es auch daran, dass ich so nett auf Italienisch gegrüßt hatte.

Der Treppenaufgang war auch gar nicht so schlimm und er gab mir ein gutes Gefühl. Denn der richtige Tourist nimmt selbstverständlich die Treppe.

Ankunft auf den Domterrassen. (Foto: Ruti)
Ankunft auf den Domterrassen.

Der Rest war Staunen. Das Dach des Doms ist spektakulär, der Innenraum mindestens ebenso mit seinen bunten Glasfenstern, die von der Sonne Italiens erleuchtet wurden.

Diese Herren haben den Blick über die Mailänder Skyline 24/7. (Foto: Ruti)
Diese Herren haben den Blick über die Mailänder Skyline 24/7.
Nicht nur der Blick auf den Dom, sondern auch vom ihm, macht Spaß. (Foto: Ruti)
Nicht nur der Blick auf den Dom, sondern auch vom ihm, macht Spaß.
Frei nach den Stieber-Twins: Mit dem Blick durch Fenster vom Dom. (Foto: Ruti)
Frei nach den Stieber-Twins: Mit dem Blick durch Fenster vom Dom.
Der Dom bietet jede Menge Möglichkeiten für Foto-Experimente. (Foto: Ruti)
Der Dom bietet jede Menge Möglichkeiten für Foto-Experimente.
Die Madonnina ist der höchste Punkt des Mailänder Doms. (Foto: Ruti)
Die Madonnina ist der höchste Punkt des Mailänder Doms.
Auf dem Dach des Doms chillten jede Menge Leute in der Sonne. (Foto: Ruti)
Auf dem Dach des Doms chillten jede Menge Leute in der Sonne.
Als Kind habe ich häufig die Zeichentrickserie "Gargoyles" geschaut. Seit dem weiß ich, dass sie nachts zum Leben erwachen. (Foto: Ruti)
Als Kind habe ich häufig die Zeichentrickserie „Gargoyles“ geschaut. Seit dem weiß ich, dass sie nachts zum Leben erwachen.
Im inneren des Mailänder Doms. (Foto: Ruti)
Im Inneren des Mailänder Doms.
Der Mailänder Dom ist einfach ein beeindruckendes Gebäude. (Foto: Ruti)
Der Mailänder Dom ist einfach ein beeindruckendes Gebäude.
Das gleißende Licht drängte durch die Türen des im inneren dunklen Doms. (Foto: Ruti)
Das gleißende Licht drang durch die Türen des Doms.
Die Fenster wurde von der Sonne bunt erleuchtet und bildeten einen tollen Kontrast zum inneren Grau des Gotteshauses. (Foto: Ruti)
Die Fenster wurde von der Sonne bunt erleuchtet und bildeten einen tollen Kontrast zum inneren Grau des Gotteshauses.

Statue mit Gruselfaktor

Besonders beeindruckt hat mich die Statue des lebendig gehäuteten Bartholomäus, die der Bildhauer Marco d’Agrate im 16. Jahrhundert erschaffen hatte. Er sieht schaurig aus, mit seiner Haut, die er wie ein Cape über der Schulter trägt.

Selten hat mich eine Statue so beeindruckt, wie der lebendig gehäutete Bartholomäus im Mailänder Dom. (Foto: Ruti)
Selten hat mich eine Statue so beeindruckt, wie der lebendig gehäutete Bartholomäus im Mailänder Dom.

Arrivederci Dom aus Mailand!

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