Budapest – ein Stadtrundgang

So sieht Budapests Heldenplatz bei Nacht aus. (Foto: Ruti)

Die erste Version des Artikels stammt vom April 2016. Im September 2019 kehrte ich nach Budapest zurück und verpasste dem Stadtrundgang ein Update.

Budapest war die 3. Station meiner Weltreise. Ich erreichte die Hauptstadt Ungarns mit dem Bus aus Bratislava und war von den vielen beeindruckenden Gebäuden verblüfft. Budapest spielt sehenswürdigkeitenmäßig in einer Liga mit Rom und Wien.

Gleichzeitig gibt es herausragende Bars, von denen die Ruinenbars besondere Berühmtheit genießen. Im Pubviertel kann man feiern, bis man umfällt.

2016 hatte sich das in Europa noch nicht so richtig herumgesprochen. In meinem Video erzähle ich, dass man sich für 25 Euro königlich besaufen könne. Drei Jahre später klingt das nahezu lächerlich. Die Preise sind nur noch geringfügig niedriger als in Deutschland und die Stadt wahrlich kein Geheimtipp mehr. Bei meinem erneuten Besuch hatten die Touristen die Stadt fest im Griff.

Eine weltberühmte Bar

Die berühmteste der Ruinenbars heißt „Szimpla Pub“. Es war das erste seiner Art und hat in Budapest einen Kult geschaffen. Bei einer Wahl des „Lonely Planet“ stuften Besucher das Szimpla Pub als die drittgeilste Bar weltweit ein. Und wenn man sie besucht, wird man nicht enttäuscht. Die unzähligen Räume sind mit lauter Plunder dekoriert und man fühlt sich direkt wohl.

Dort ganz hinten sitzt abends der DJ im Szimpla Pub - auch sehr cool, finde ich. (Foto: Ruti)
Ganz hinten sitzt abends der DJ im Szimpla Pub.

Das Highlight ist ein alter Trabant, in dem man sitzen und sein Bier trinken kann. Wer auch immer in dieses Pub kommt, macht ein Foto von dem Trabi und will darin sitzen. Ich war fünf Mal da und hatte einmal Glück.

Allerdings hat die Bar bereits derart große Berühmtheit erlangt, dass hier Tag und Nacht Touristen hineinströmen.

Das Szimpla Pub in Budapest bei Nacht (Foto: Ruti)
Das Szimpla Pub in Budapest bei Nacht

Als ich 2019 das Szimpla Pub erneut besuchte, war um den Trabi herum eine riesige Treppe gebaut worden. Das hilft, dem Besucher-Ansturm Herr zu werden, hat dem besten Tisch des Etablissements aber einiges von seinem erhabenen Flair genommen.

Über dem Trabi im Szimpla Pub ist nun eine Treppe. Das war vorher leider viel cooler.

Im jüdischen Viertel, welches das Barviertel ist, gibt es aber noch zig weitere coole Bars.

Bei meinem ersten Besuch 2016 hinterließ ich meinen RutisReisen-Aufkleber im Szimpla-Pub. 2019 war er zwar fast komplett verblasst, aber ich habe ihn wieder gefunden. (Foto: Ruti)
Bei meinem ersten Besuch 2016 hinterließ ich meinen RutisReisen-Aufkleber im Szimpla-Pub. 2019 war er zwar fast komplett verblasst, aber ich habe ihn wieder gefunden.

Wir hatten allerdings Probleme, uns in dem eigentlich recht übersichtlichen Viertel zurechtzufinden und sind tausendmal in die falsche Richtung gelaufen. Ich bin der festen Überzeugung, dass es an der Karte lag, die sie mir im Hostel gegeben haben. Jedes Mal, wenn ich sie aus der Tasche gezogen habe, war sie anders. Wir haben sie deshalb Harry-Potter-Map getauft.

Heiliges Wasser

Wenn Dir die Füße vom vielen Umherlaufen schmerzen, solltest Du eines der Thermalbäder besuchen. In der Erde unter Budapest gibt es Quellen, die bis zu 70 Grad heißes heilendes Wasser zu Tage bringen. Schon die Römer nutzten diese Quellen, aber während der Herrschaft der Osmanen kam die Badekultur so richtig in Gang. Menschen aus aller Welt reisen hierher in der Hoffnung, von ihren Leiden geheilt zu werden. Oft funktioniert das auch. Nach meinen Besuchen sah ich Jahre jünger aus.

Budapest ist berühmt für sein heilendes heißes Quellwasser und das altehrwürdige Széchenyi-Bad ist das bekannteste und größte aller Heilbäder. (Foto: Ruti)
Budapest ist berühmt für sein heilendes heißes Quellwasser und das altehrwürdige Széchenyi-Bad ist das bekannteste und größte aller Heilbäder.

Das berühmteste der Bäder ist das Széchenyi-Bad. Es ist das größte Thermalbad Kontinentaleuropas. Eröffnet wurde es 1881 und der Komplex ist wunderschön.

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Draußen hatte ich das Gefühl, in einem Schloss zu baden. Drinnen allerdings sind die Saunen in die Jahre gekommen und die vielen Touristen – von denen ich auch einer war – machen entspanntes relaxen schwierig. Im Dampfbad ging alle fünf Sekunden die Tür auf, so dass sich der Dampf nie entwickeln konnte.

Auf dem Weg zum Széchenyi-Bad

Das Széchenyi-Bad liegt im Stadtpark. Du kannst mit der Metro direkt zur Bad-eigenen Station fahren oder aber eine Haltestelle vorher aussteigen. Dann überquerst Du zunächst den sehenswerten Heldenplatz, der von hübsch aussehenden Museen umgeben ist. Hier wurden berühmten ungarischen Herrschern Denkmäler gesetzt.

Der antik wirkende Heldenplatz mit seinen mächtigen Statuen und das moderne Kunstwerk mit dem Namen der Stadt ergeben einen bizarren Kontrast, so dass kaum ein Tourist vorbeigeht, ohne ein Foto zu schießen. (Foto: Ruti)
Der antik wirkende Heldenplatz mit seinen mächtigen Statuen und das moderne Kunstwerk mit dem Namen der Stadt ergeben einen bizarren Kontrast, so dass kaum ein Tourist vorbeigeht, ohne ein Foto zu schießen.

Das Wort Budapest, das auf dem Heldenplatz aufgestellt wurde, gefiel mir und vielen anderen Touristen besonders gut  – auch weil es nachts bunt beleuchtet war. Allerdings war es 2019 nicht mehr da. Dafür spielte Bryan Adams auf dem Platz – gratis.

Bei meinem zweiten Besuch in Budapest war das Wetter so viel besser. Da erstrahlte auch der Heldenplatz in einem ganz anderen Licht. (Foto: Ruti)
Bei meinem zweiten Besuch in Budapest war das Wetter so viel besser. Da erstrahlte auch der Heldenplatz in einem ganz anderen Licht.

Dahinter beginnt der Stadtpark, wo Du einen Abstecher zur Vajdahunyad Burg machen kannst. Sowohl der Heldenplatz als auch die Burg wurden anlässlich der Milleniums-Ausstellung 1896 errichtet.

Die Kapelle in der Vajdahunyad-Burg Budapests (Foto: Ruti)
Die Kapelle in der Vajdahunyad-Burg Budapests

Budapest und die 96

1896 – in diesem Jahr feierte Ungarn sein 1000-jähriges Bestehen. Die Ungarn kamen einst aus Asien. Der Legende nach lies ein fliegendes Fabelwesen namens Turul, von dem die Ungarn abstammen, über Budapest ein Schwert aus den Klauen fallen und zeigte ihnen damit den Platz, an dem sie sich niederlassen sollten. Das taten sie und deshalb sind sie umgeben von Völkern mit slawischen Sprachen. Ungarisch hat aber rein gar nichts damit zu tun. Das war im Jahre 896.

Der Turul ist ein Vogel-Fabelwesen von dem die Ungarn abstammen und das ihnen gesagt hat, sie sollten dort eine Stadt gründen, wo er das Schwert fallen ließ. Das war über Budapest. (Foto: Ruti)
Der Turul ist ein Vogel-Fabelwesen von dem die Ungarn abstammen und das ihnen gesagt hat, sie sollten dort eine Stadt gründen, wo er das Schwert fallen ließ. Das war über Budapest.

Die Zahl 96 spiegelt sich in vielen Dingen der Stadt wieder. Zu Beispiel sind die beiden höchsten Gebäude, die St.-Stephans-Basilika und das Parlament genau 96 Meter hoch.

Das Parlament ist gemeinsam mit der St.-Stephans-Basilika das höchste Gebäude in Budapest. Es misst 96 Meter, denn 896 besiedelten die Ungarn dieses Gebiet. Kein Gebäude der Stadt darf höher sein. (Foto: Ruti)
Das Parlament ist gemeinsam mit der St.-Stephans-Basilika das höchste Gebäude in Budapest. Es misst 96 Meter, denn 896 besiedelten die Ungarn dieses Gebiet. Kein Gebäude der Stadt darf höher sein.

In der Stadt darf kein Gebäude höher als 96 Meter sein. Wenn man darauf achtet, begegnet einem die Zahl in Budapest immer wieder.

Das ist die 96 Meter hohe St.-Stephansbasilika in der Innenstadt von Budapest. Man kann auch hochgehen auf den Mittelturm und die Aussicht genießen, was ich natürlich gemacht habe. (Foto: Ruti)
Das ist die 96 Meter hohe St.-Stephansbasilika in der Innenstadt von Budapest. Man kann auch hochgehen auf den Mittelturm und die Aussicht genießen, was ich natürlich gemacht habe.

Die St.-Stephansbasilika ist die größte Kirche der Stadt. Sie befindet sich im Stadtteil Pest. Vielleicht sollte ich dazu erwähnen, dass durch Budapest die schöne Donau fließt, die die Stadt in die Teile Buda und Pest teilt.

Der Blick über Budapest ist wirklich wunderschön. Man kann sich gar nicht daran satt sehen. (Foto: Ruti)
Der Blick über Budapest ist wirklich wunderschön. Man kann sich gar nicht daran satt sehen.
Nochmal Budapest an der Donau von einer anderen Perspektive aus. Im Vordergrund ist die Elisabeth-Brücke zu sehen. (Foto: Ruti)
Nochmal Budapest an der Donau von einer anderen Perspektive aus. Im Vordergrund ist die Elisabeth-Brücke zu sehen.

Bei der Free-Walking-Tour erzählte die Stadtführerin, dass es in Budapest zwei Arten von Menschen gebe: diejenigen, die in Buda leben und diejenigen, die in Buda leben wollen. Das verwirrt zunächst, weil die eigentliche Stadt, das jüdische Viertel, die großen Einkaufsstraßen, der Heldenplatz usw. sich in Pest befinden, während Buda der bergige Teil mit dem Burgpalast auf der anderen Seite der Donau ist.

Die große Markthalle befindet sich ebenfalls in Pest und gehört zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt. (Foto: Ruti)
Die große Markthalle befindet sich ebenfalls in Pest und gehört zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt.

Aber in Buda ist es viel grüner und relaxter. Wer es sich leisten kann, wohnt hier. So tut es auch Ernö Rubik, der Mann, der den Zauberwürfel erfand.

Der Rubik-Würfel kommt aus Ungarn und ist benannt nach seinem Erfinder Ernö Rubik, der noch in Budapest auf dem Schlossberg lebt. (Foto: Ruti)
Der Rubik-Würfel kommt aus Ungarn und ist benannt nach seinem Erfinder Ernö Rubik, der noch in Budapest auf dem Schlossberg lebt.

Der Michael-Jackson-Baum

Ein anderer reicher Mann wohnte allerdings immer in Pest, wenn er die Stadt besuchte. Die Rede ist von Michael Jackson. Er residierte im Kempinski-Hotel am Elisabethplatz. Dort warteten immer die Fans und hofften darauf, ihr Idol einmal erblicken zu können. Noch heute steht dort ein Baum, an dem dem exzentrischen Künstler gedacht wird.

Dort, wo einst die Fans darauf warteten, dass sich Michael Jackson zeigte, erinnert heute noch dieser Baum. (Foto: Ruti)
Dort, wo einst die Fans darauf warteten, dass sich Michael Jackson zeigte, erinnert heute noch dieser Baum.

Der Elisabeth-Platz ist nach einer weiteren Berühmtheit benannt. Kaiserin Sisi kam, wie wir alle aus den Sissi-Filmen wissen, nicht so gut klar in Wien und zog es vor in Ungarn zu leben. Deshalb gibt es in Budapest den Elisabeth-Platz, die Elisabeth-Brücke und viele andere Dinge, die nach der Kaiserin benannt sind.

Kaiserin Sisi wird in Budapest bis heute verehrt. (Foto: Ruti)
Kaiserin Sisi wird in Budapest bis heute verehrt.

Auch in Buda gibt es eine sehr hübsche Kirche. Sie heißt Matthiaskirche und befindet sich auf dem Schlossberg.

Die Matthiaskirche auf dem Schlossberg in Buda ist ein Hingucker - und auch die Lady in Rot macht das Bild nicht hässlicher. (Foto: Ruti)
Die Matthiaskirche auf dem Schlossberg in Buda ist ein Hingucker – und auch die Lady in Rot macht das Bild nicht hässlicher.

Ungarns Freiheitsstatue

Die Freiheitsstaue steht auf dem höchsten Punkt Budapests. (Foto: Ruti)
Die Freiheitsstaue steht auf dem höchsten Punkt Budapests.

Nicht weit entfernt, aber doch einen anstrengenden Fußmarsch den Gellértberg hinauf, befindet sich die Freiheitsstatue. Der Gellértberg ist mit 235 Metern der höchste Punkt Budapests und genau deshalb errichteten die Sowjets die Statue dort, nachdem sie Budapest von den Nazis befreit hatten.

Die Freiheitsstatue von Budapest thront auf einem Berg in Buda. (Foto: Ruti)
Die Freiheitsstatue von Budapest thront auf einem Berg in Buda.

Allerdings waren auch die Sowjets keine angenehmen Herrscher und deshalb stand auch das Schicksal der Freiheitsstatue auf der Kippe, als Ungarn 1989 unabhängig wurde. Aber die Ungarn entschieden, dass die Statue von nun an die neue Freiheit des Volkes symbolisierte und so wacht die Dame bis heute über der Stadt.

Sehenswertes ohne Ende

Ich habe jetzt einige Sehenswürdigkeiten Budapests aufgezählt und gezeigt. Allerdings ist das noch längst nicht alles.

Aber auch wenn Du kein großes Sightseeing machen willst und nur wahllos durch die Stadt läufst, kommst Du nonstop an beeindruckenden Gebäuden vorbei oder erhascht fantastische Ausblicke.

Das war das Erste, was ich von Budapest gesehen habe, als ich aus der U-Bahn hochkam. Ich hätte aber auch an jedem anderen Ort der Innenstadt hochkommen können, es wäre genau so geil gewesen. (Foto: Ruti)
Das war das Erste, was ich von Budapest gesehen habe, als ich aus der U-Bahn hochkam. Ich hätte aber auch an jedem anderen Ort der Innenstadt hochkommen können, es wäre genau so geil gewesen.
Budapest bei Nacht (Foto: Ruti)
Budapest bei Nacht

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