Midelt heißt der Ort, den sie mir im Hostel in Fès empfohlen hatten. Dass ich unterwegs dem Schnee begegnen würde, hatten sie mir aber verschwiegen.

Das Video zur Etappe findest Du im Titelbild oder wenn Du hier klickst.

Die ersten Affen

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26 Grad maß die Temperaturanzeige meines Motorrads, als ich mich in Fès in den Sattel schwang. Zunächst fuhr ich durch einen sehr europäisch aussehenden Wald, in dem aber Berberaffen am Straßenrand saßen. Das waren die ersten wilden Affen, die ich in Afrika sah. Ich traute mich nicht, stehen zu bleiben, weil ich befürchtete, sie würden mir zu nah kommen.

Griffheizung

Die Farbe der Landschaft verwandelte sich auf dem Weg nach Süden von Grün immer mehr in eine sandiges Braun und es wurde merklich kälter.

Zum ersten Mal seit längerer Zeit hatte ich wieder kalte Hände und schaltete meine Griffheizung ein. Der Farbwechsel und die Temperatur passten irgendwie nicht zusammen. Rein optisch hätte es eigentlich wärmer werden müssen.

Ungefähr auf der Hälfte des 218 Kilometer langen Tagesabschnitts machte ich auf dem Marktplatz in Azrou eine Kaffeepause. Auch das hatten sie mir im Hostel empfohlen und da ich es nicht besser wusste, folgte ich dem Rat.

Es ist tatsächlich Schnee

Danach wurde die Fahrbahn schlechter. Die eigentlich prächtig asphaltierte Straße hatte immer mehr Lücken, wo Steine und Sand den Untergrund bildeten.

Nachdem ich auf einigen kerzengeraden Straßen durch schon sehr wüstenartig aussehendes Gelände fuhr, ging es in die Berge. Weiterhin wurde es kälter und auf dem Gipfeln sah ich ein paar weiße Flecken.

Wenig später war neben der Fahrbahn an den Hängen, wo die Sonne nicht hinkommt, tatsächlich Schnee.

Als ich später im Hostel in Midelt von der Überraschung erzählte, lachte der Chef: „My friend, this is the coldest place in Morocco.“ Na toll, eigentlich hatte ich gedacht, der Kälte davon zu fahren.

In Midelt war es in der Nacht tatsächlich arschkalt. Ich saß auf der Dachterrasse in meiner Motorradjacke. Das Zimmer war unbeheizt und mir graute schon vor der Nacht.

Wärmflasche 2.0

Aber hier in Marokko haben sie immer viele Wolldecken, die sehr gut warmhalten und in diesem Hostel hatten sie ein für mich bis Dato unbekanntes Gimmick zu bieten: Auf dem Bett lagen zwei kleine mit Flüssigkeit gefüllte Kissen. Die lud ich mit einem Stecker 10 Minuten auf und dann waren sie für einige Stunden heiß. Wärmflasche 2.0.

Am Morgen brauchte ich einige Minuten, bis ich mich überwinden konnte, aus dem kuschelig warmen Bett zu steigen.

Als ich mich getraut hatte und auf der Dachterrasse mein Frühstück zu mir nahm, strahlte die Sonne vom Himmel. Kalt war es dennoch.

Wieder habe ich eine Etappe zu einem Ort vor mir, den sie mir im Hostel empfohlen hatten. Hoffentlich ist es da wärmer.

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