Mein zweiter Abend in Tel Aviv war nach dem iPhone-Reinfall noch lange nicht beendet. Bereits in der ersten Bar hatte ich die nette Rastalady, die uns bediente, nach einer guten Location zum Tanzen gefragt. Sie empfahl uns den Club „The Block“, wo an diesem Abend „Trance“ gespielt würde.
Uns kam das zwar ein wenig oldschool vor, aber wir ließen uns trotzdem den Weg erklären.
Der Weg zum Club
Als die Bar, in der mein iPhone Klobekanntschaft gemacht hatte, zu machte, hatte die Hälfte unseres Sextetts noch nicht genug.
Bevor sich unsere Wege trennten, machten wir an einem Hotdog-Laden noch kurz Rast. Dort gerieten wir mit einer jungen Dame ins Plaudern. Sie erzählte uns, wie scheiße die Hotdogs in diesem Laden seien und wo es die besten in ganz Tel Aviv gebe (für Interessierte: das soll auf der Ibn Gabirol Street sein, ausprobiert habe ich es aber nie). Nach einigen anzüglichen Witzen ihrerseits erklärte sie, dass sie „so fucking drunk“ sei. Dann stieg sie auf der Fahrerseite in ihr Auto, um ihre Freunde nach Hause zu fahren.
Wir verabschiedeten uns und machten uns zu dritt auf die Suche nach „The Block“. Wir gingen in etwa in die Richtung, die wir von der Rastalady in Erinnerung hatten und fragten dann in einem Falafel-Laden zur Sicherheit noch einmal nach.
Während der Verkäufer sehr höflich war, tuschelten zwei andere Typen im Hintergrund auf Hebräisch und lachten sich kaputt. Als wir fragten, was denn so lustig sei, erklärte uns der Verkäufer, das unser Ziel ein Gay-Club ist. Wir gingen trotzdem hin.
Es gab immer noch einen Raum
Als wir ankamen, war der Einlass kein Problem. Drinnen zahlten wir an einem Kassenhäuschen, in dem die junge Frau jiddisch mit uns sprach, zwölf Euro pro Mann und gingen hinein.
Die Musik war ein Trip in die 90er, aber der Laden war knallvoll und der DJ muss eine große Nummer sein, denn er wurde vom Publikum richtig gefeiert. Von Gay-Club hab ich nicht wirklich was gemerkt, der Barkeeper war aber sehr an einem meiner Kumpels interessiert und spendierte uns Wodka-Shots. Passend dazu tranken wir Wodka Red Bull, der 10 Euro pro Mann kostete. Gut angeduselt verbrachten wir einige Stunden auf der Tanzfläche.
Als wir gehen wollten, liefen wir wohl in die falsche Richtung und wir durchquerten gefühlte acht verschiedene Floors, in denen jeweils anderer Trance lief. Ich hatte Riesenspaß dabei und lachte bei jedem neuen Floor etwas mehr in mich hinein. Es war wie in dem Film „Studio 54“. Es gab immer noch einen Raum.
Das Ende eines schönen Abends
Irgendwann haben wir doch noch rausgefunden und sind ein Teil des Rückwegs mit dem Taxi gefahren, wo ich den armen Taxi-Fahrer über das Verhältnis von Israelis und Deutschen ziemlich zugetextet habe. Das Gespräch drehte sich im Kreis zwischen „Komm, du musst uns doch hassen“ und „Nein, nein, wir hassen Euch nicht“. Mein besoffener Kopf wollte ihm einfach nicht glauben.
Nachdem wir ausgestiegen waren, torkelten wir den Rest Weges am Strand zurück. Es war ein Riesen-Abend und das spürte ich auch am nächsten Tag, an dem es mir nicht wirklich blendend ging. Nachdem wir lange geschlafen hatten, gingen wir auf den Carmel-Market (Wikipedia), ein ziemlich cooler Straßenmarkt. Die vielen Leute und die Essengerüche waren meinem Zustand nicht gerade zuträglich und ich war einige Male kurz davor, mich zu übergeben. Schlapp machen galt aber nicht, denn nun war Spieltag.
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