Auf meiner Reise nach Dubai wäre ich am Liebsten mit einem fliegenden Teppich geflogen – so, wie sich das in Arabien gehört. Das stellte sich jedoch als schwierig heraus. Aber es gab eine Alternative: eine Ballonfahrt durch die Sandwüste Arabiens.
Billig ist der Spaß nicht
Das Schöne an diesem Ausflug ist, dass Du keinerlei Reiseskills brauchst. Du musst einfach nur buchen und der Rest wird Dir vor den Arsch getragen. Bei 260€ pro Nase darf man das wohl auch erwarten.
Ich hatte Balloon Adventures Dubai gewählt und, um es gleich vorwegzunehmen, da gab es nichts zu meckern.
Der Ablauf
Wir – also meine Freundin und ich – wurden um 5 Uhr morgens vom Hotel abgeholt. 5 Uhr morgens… deshalb spricht man wohl von Morgenland.
Der eigentliche Grund für den frühen Aufbruch war, dass wir bereits im Ballon schweben sollten, wenn die Sonne aufgeht.
Mit sechs anderen Touristen fuhren wir im Mini-Bus in die Wüste. Das hat etwa 1,5 Stunden gedauert.
Bei unserer Ankunft am Abflugsort wurden gerade die Ballons befüllt (es waren etwa 5 – 6 Ballons mit Platz für je 24 Leute) und wir hatten noch Zeit, aufs Klo zu gehen. Dann half man uns in Gurte hinein, die wir für die Landung brauchen sollten, um uns damit am Korb festzuschnallen, und der Pilot gab uns ein paar Sicherheitsanweisungen, die er mit etwas übertriebenem Ernst vortrug.
Schon wenige Minuten später stieß das Rauschen des Gasbrenners in den Wüstenmorgen und wir hoben sachte ab.
Der Pilot erklärte während der Fahrt immer wieder, was zu sehen war, wie hoch wir waren etc. Außerdem war noch ein Falkner dabei, der vom Ballon aus seinen Vogel ungefähr drei Sekunden fliegen ließ. Vielleicht hatten wir Pech, weil unser Falke noch klein war und nicht so viel fliegen konnte, aber ich fand das recht unspektakulär.
Immerhin durfte ich den Falken später mal halten.
Vom Burj Khalifa bis in den Oman
Mehr als spektakulär war dafür die Aussicht. Ich hatte noch nie eine Ballonfahrt gemacht und Höhe ist auch nicht mein Liebstes, aber der Ballon hob derart sanft ab, dass eigentlich keine Angst aufkommen konnte. Wenn der Boden sich nicht entfernt hätte, hätte ich gar nicht gemerkt, dass wir bereits flogen. Möglicherweise lag das auch an dem fantastischen Wetter, dass wir erwischt hatten.
Irgendwann befanden wir uns auf über 1000 Meter Höhe und mir war es ein klein wenig mulmig, wenn ich mich über den Rand des Korbes lehnte. Aber der Ausblick war atemberaubend, als die Sonne die Wüste in die verschiedensten Rottönen tauchte, die sich mit dem klaren Blau des Himmels mischten. Wir blickten bis in den Oman und konnten auch das Burj Khalifa sehen, das als höchstes Gebäude der Erde seine Spitze durch die Wolkendecke über Dubai bohrte.
Als wir uns in der Stadt auf den Weg gemacht hatten, war es total diesig gewesen und ich war dem Meckermodus schon nahe. Nun aber diese Perfektion.
Die Landung
Das Top-Wetter bescherte uns auch eine butterweiche Landung. Wir klinkten uns zwar in den Gurt des Korbes ein und begaben uns in die empfohlene Landeposition, aber das war absolut unnötig. Ich hätte auch auf einem Bein stehen und in der Nase bohren können, ohne dass irgendwas passiert wäre. Unser indischer Pilot meinte, er hätte an diesem Tag auch direkt auf dem Hänger landen können, der ihn wieder zurück nach Dubai bringen sollte. Seinen Ausführungen zu Folge ist die Landung bei anderem Wetter durchaus ruppig.
Mit dem Oldtimer zum Frühstück
Danach jagten wir mit Oldtimer-Geländewagen ein paar Minuten durch die Wüste zu einem Camp. Dort gab es ein Frühstücksbuffet. Dann ging es wieder zurück nach Dubai.
Insgesamt waren wir sechs Stunden unterwegs. Die Ballonfahrt dauert normalerweise eine Stunde. Weil wir aber so geiles Wetter hatten, waren wir 1,5 Stunden unterwegs.
Wie auf einem fliegenden Teppich
Das letzte Stück flogen wir nur wenige Meter über dem Wüstensand. Das sei wie mit einem fliegenden Teppich, meinte unser Pilot. Da war ich ihm ganz nahe, meinem Abenteuer aus 1001 Nacht.
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