Thank you for travelling with Deutsche Bahn

Bei der Ankunft in Wien sind die Deutsche Bahn und ich endgültig Buddys for Life. (Foto: Ruti)

Weltreise – Tag 1

3. April 2016 – es war soweit. Ich startete in meine Weltreise. Ein paar liebe Freunde und meine Mama waren zum Bahnhof gekommen, um mich auf den Weg zu schicken. Und auch die Deutsche Bahn sagte nicht einfach leise „Servus“, sondern gab noch einmal alles, damit ich sie so in Erinnerung behalte, wie wir sie kennen und lieben.

Ein Backpacker fährt 1. Klasse

Im Vorfeld der Reise hatte ich immer betont, dass ich total basic im Backpackerstyle unterwegs sein werde – mit dem einfachen Volk auf du und du. Dass ich für die erste Etappe von Frankfurt am Main nach Wien im ICE erster Klasse fuhr, hatte dann komischerweise für Erheiterung gesorgt.

Zu meiner Verteidigung: Das hatte nur wenige Euro mehr gekostet als die 2. Klasse und ich ging sicher, dass ich einen entspannten Start haben werde. So hatte ich mir das zumindest vorgestellt.

Eine zähe Verabschiedung

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Doch schon am Frankfurter Hauptbahnhof kam es anders. Wegen Problemen beim Ankuppeln des Zuges verzögerte sich die Abfahrt.

Die Zugtür war bereits geschlossen. Ich stand dahinter, meine Lieben davor und wir warteten darauf, dass sich das Ding endlich in Bewegung setzte. Da aber nichts passierte, zog sich die sowieso schon schwere Verabschiedung somit zäh in die Länge.

20 Minuten nach Plan fuhr der Zug dann doch noch los. Nach einem finalen Wink, suchte ich meinen Platz auf und machte es mir gemütlich.

Kleine Vollbremsung als Wachmacher

Wenig später zog die Bahn dann das nächste Register und überraschte mich mit einer Vollbremsung bei der sämtliche Dinge, die auf dem Tisch vor mir standen, auf den Boden flogen. Ein wenig Beschäftigung kann mir auch nicht schaden, hatte sie richtig erkannt. Nun waren wir schon eine halbe Stunde zu spät.

Das Ende des ICEs

In Österreich nahm der Problemzug dann richtig Fahrt auf und sorgte mit Verzögerungen durch Streckensperrungen, unplanmäßigen Stopps und Triebwagenproblemen dafür, dass den Gästen nicht langweilig wurde.

In St. Valentin, wo der Zug eigentlich gar nicht halten sollte, brach der ICE dann endgültig zusammen. Nach einer Weile das Herumstehens erklärte die Lokführerin, dass der Zug nicht mehr zu reparieren sei. Alle mussten aussteigen und sollten mit dem IC, der auf dem Nebengleis kommen würde, nach Wien weiterfahren. Thank you for travelling with Deutsche Bahn!

Die Bahn bietet alles auf

Der IC kam dann auch und war durch die Extraladung Fahrgäste entsprechend gut gefüllt. Wieviele Stopps der IC machen und wann er in Wien ankommen würde, wusste ich nicht. Das hielt die Spannung weiter hoch.

Ich fand einen Platz in der 2. Klasse. Meine Erste-Klasse-Fahrt hatte ich zwar nicht bis nach Wien bekommen, aber vielleicht geht sowas ja auch nach Zeit. Und die war schließlich abgelaufen. Außerdem bekam ich mit der Fahrt in dem österreichischen IC sogar mehr geboten, als ich gebucht hatte.

Tief gerührt

Ich hatte schon alle möglichen Dinge mit der Deutschen Bahn erlebt. Hier aber hatte sie nochmal ganz tief in die Pannenkiste gegriffen. Am Ende war ich sogar nur eine Stunde später als erwartet in Wien – für so viele Probleme fast schon wieder eine starke Leistung.

Tief gerührt, dass sich die Bahn sowas Besonderes für meinen Abschied aus Deutschland hatte einfallen lassen, machte ich mich auf den Weg in mein Hostel und schrieb diesen Liebesbrief als Zeichen meiner Zuneigung.

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