In Zeiten, in denen gesunde Ernährung im Trend liegt, ist der Softdrink ein Anachronismus. Dennoch ist das chemische Zuckerwasser auf der ganzen Welt verbreitet und ständig erscheinen neuen Varianten. Deshalb passen Reisen und Softdrink-Liebe auch so gut zusammen.
Deshalb habe ich dem Softdrink auch einen Artikel gewidment. Hier erzähle ich, was einen Softdrink eigentlich auszeichnet, wie ungesund Coca Cola wirklich ist, dass Red Bull seinen Ursprung in Thailand hat und stelle einige besondere Drinks aus verschiedenen Ländern vor.
Was ist ein Softdrink?
Der Duden sagt, Softdrink ist das Antonym zu Harddrink. (Zugegeben, darauf wären wir wohl alle noch gekommen.) Der Harddrink ist ein hochprozentiges alkoholisches Getränk. Demnach ist der Softdrink also alkoholfrei (laut Lebensmittelbuch max. 0,25%).
Wikipedia übersetzt Softdrink mit Erfrischungsgetränk – und für Erfrischungsgetränke gibt es im Deutschen Lebensmittelbuch Leitsätze.
Diese Leitsätze besagen, dass ein Erfrischungsgetränk aus Wasser und geschmacksgebenden Zusätzen besteht. Kohlensäure ist kein Muss.
Zu den Erfrischungsgetränken gehören: Fruchtsaftgetränke, Fruchtschorlen, Limonaden und Brausen.
Limonade
Limonade bezeichnet Getränke, die aus Wasser und Geschmacksstoffen bestehen. Meist sind sie mit Kohlensäure versehen.
Zu den Limonaden gehören auch Cola-Getränke und die meisten Energy Drinks.
Cola
Die erste Cola war tatsächlich die Coca-Cola. Sie wurde 1886 vom amerikanischen Apotheker John Stith Pemberton erfunden und entwickelte sich zu einer der bekanntesten Marken der Welt. Laut Wikipedia verkaufte Pemberton Cola als Mittel gegen Depressionen, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Vor allem aber sah er in dem kokain- und weinhaltigen Getränk einen Morphin-Erstatz. Als 1886 die Prohibition erlassen wurde, musste er den Wein rausnehmen und erfand so das Getränk. Bereits seit 1902 ist auch kein Kokain mehr enthalten.
Coca-Cola enthält viel Zucker und Koffein und hat den Ruf äußerst ungesund zu sein.
Es gibt Hinweise, dass Cola Osteoporose bei Frauen fördert und ein Grund für Kaliummangel ist. Nachgewiesen ist, dass Cola schlecht für die Zähne ist.
Aber: Der Zuckergehalt in frisch gepresstem Orangen- und Apfelsaft ist in etwa genauso hoch wie in Coca-Cola. Der Brennwert von normal fetter Milch sogar höher. Die meisten Colas enthalten weniger Koffein als Tee oder Kaffee. Und Cola kann auch nicht den Magen schädigen.
Heutzutage gibt es hunderte Konkurrenten von Coca Cola, von denen der bekannteste Pepsi ist.
Außerdem gibt es Cola auch gemischt und mit verschiedensten Geschmackszusätzen.
Energy Drink oder was Mateschitz in Asien entdeckte
Energy Drinks sind Getränke, die einen leistungssteigernden Effekt haben sollen. Teilweise konnten solche Effekte in Studien nachgewiesen werden.
Erstmals wurde Taurin im 2. Weltkrieg japanischen Piloten verabreicht. In der Folgezeit wuchs in Asien die Popularität des Energy Drinks Lipovitan-D. Seit den 1970ern ist Krating Daeng in Thailand zu finden.
Für den Erfolg der Energy Drinks ist Dietrich Mateschitz verantwortlich. 1982 entdeckte er auf einer Dienstreise in Thailand Krating Daeng und erwarb die Markenrechte. Gemeinsam mit thailändischen Partnern gründete er die Red Bull GmbH. 1987 erschien Red Bull als eine Variante von Krating Daeng. Hauptunterschied ist, dass Red Bull Kohlensäure enthält.
Energy Drinks haben seit dem einen regelrechten Siegeszug angetreten, so dass mittlerweile fast jeder Softdrink-Hersteller eine solche Variante anbietet.
Isotonisch
Isotonische Getränke haben das gleiche Mischverhältnis von Nährstoffen und Blut. Dadurch kann der Organismus diese besonders schnell aufnehmen.
Fanta – eine deutsche Erfindung
Im 2. Weltkrieg wurden in Deutschland die Rohstoffe knapp, so dass Coca-Cola nicht mehr hergestellt werden konnte. Der deutsche Chefchemiker des Konzerns, Dr. Schetelig, mischte daher ein neues Getränk aus Molke und Apfelfasern und nannte es Fanta. Der Name stammt von dem Wort „fantastisch“. Erst später wurde der Name auf eine Orangenlimonade übertragen.
Heute gibt es Fanta in über 70 Geschmacksrichtungen. Viele Sorten gibt es auch nur vorübergehend.
Kwas
Kwas oder Kwass ist ein slawisches Erfrischungsgetränk, dass vor allem in Russland (квас), Kasachstan, Osteuropa und im Kaukasus beliebt ist. Der Name bedeutet „saures Getränk“.
Hergestellt wird Kwas durch Gärung von Brot. Es enthält deshalb auch ganz wenig Alkohol.
Kwass sieht aus, wie eine Mischung aus Cola und Bier und schmeckt Bierähnlich. Es soll das Wohlbefinden fördern.
Baikal
Baikal stammt aus Russland und wurde zu Zeiten der Sowjetunion als Konterpart zur amerikanischen Cola entwickelt. Von der Farbe her ähnelt das Getränk, das nach dem größten Süßwassersee der Welt benannt ist, Cola.
In Deutschland gibt es Wostock mit Tannenwaldgeschmack. Das ist eine auf den deutschen
Geschmack abgestimmte Kopie des Baikals-Drinks.
Tarchun
Tarchun ist Estragonlimonade, die durch ihre Giftgrünefarbe hervorsticht. Sie wurde 1880 in Georgien erfunden, heißt dort Tarchuna und ist in der Region der früheren Sowjetunion beliebt.
Manchmal wird auch Waldmeisterlimonade Tarchun genannt.
Mors
Mors ist ein Fruchtsaftgetränk, dass aus Beeren zubereitet wird und in Russland sehr beliebt ist.
Djusches
Djusches ist etwas, dass ich in Russland kennen und lieben gelernt habe. Djusches wird eigentlich Дюшес geschrieben und heißt Herzogin. Es gibt eine Birnensorte, die so heißt. Und es handelt sich auch um Birnenlimonade. Sie stammt ebenfalls aus der Sowjet-Zeit und ich kann das Zeug literweise trinken.
Vogelnest
Asiatische Mauersegler bauen ihre Nester mit ihrer Spucke. Diese Nester gelten in Asien als Delikatesse und es werden auch Softdrinks daraus gemacht.
Die Vogelnester sollen sehr gesund sein, die Haut verjüngen, die Potenz steigern und das Leben verlängern.
Kwas klingt interessant und macht neugierig, den würde ich gern mal probieren. LG Romy