Die Küche im Land des Lächelns ist weltberühmt. Es gibt leckere Currys sowie Huhn-, Schwein-, Fisch- und Rindfleischgerichte, eine Menge Sachen mit Reis oder Nudeln, frische Meeresfrüchte, sehr scharfes Essen und geschnitztes Obst.
Daneben bieten geröstete Käfer, Spinnen und Hühnerfüße zum Abnagen oder Chips mit Seegras-Geschmack Abenteuer für Probierfreudige.
Hier präsentiere ich eine Übersicht meiner Erfahrungen mit der thailändischen Küche und stelle Typisches und Highlights vor.
Inhalt
Straßenstände
Straßenstände findet man in Thailand wirklich überall. Sie bieten eine Vielzahl verschiedener Gerichte an. Da findet jeder was. Man darf sich nur nicht wegen der Hygiene verrückt machen – ja, ich habe mir schon mal den Magen verdorben – mehrere Male. Aber gemessen an der Anzahl der Straßenstände, von denen ich schon gegessen habe, ist das verschwindend gering.
Typisch für die Straßenstände, wo kleine Garküchen Malzeiten zaubern, sind Plastikstühle, wacklige kleine Tische und Blechbesteck.
Ich empfehle die authentischen Mini-Imbisse dringend!
Besteck
Stäbchen sind in Thailand nur für die Nudelsuppe da. Mir wurde gesagt, weil sie aus China stammt, wo die Menschen allgemein mit Stäbchen essen. Die Thais benutzen fast ausschließlich Löffel und Gabel. Messer sind dagegen unüblich. Für die normale Suppe gibt es einen länglichen Spezial-Löffel, der häufig auch aus Porzellan besteht.
Essen in Thailand
Auf den zahlreichen Märkten gibt es sowohl Zutaten zum selber kochen als auch Fertiges. Jegliches Essen und Trinken in Thailand bekommst Du in Plastik verpackt immer auch zum Mitnehmen.
Hinweis für Vegetarier: Aus Erzählungen weiß ich, dass es Vegetarier trotz der vielen Gerichte ohne Fisch und Fleisch schwer haben. Die Thais sagen zwar, das Essen sei vegetarisch, allerdings werden viele Gerichte mit Fischsoße zubereitet. Wenn Du sicher gehen willst, frag nach „Nam Pla“ – denn so wird die Fischsoße genannt.
Saté
Es gibt viele Straßengrills, auf denen Fleischspieße zubereitet werden. Diese nennt man Saté. Verkauft werden sie meist mit einer Honig- oder Erdnusssoße. Sind sau lecker und ein perfekter Snack für zwischendurch.
Thai Spring Rolls & Fish Cakes
Ein ebenso guter Snack wie die Saté-Stäbchen sind die thailändischen Frühlingsrollen. Sie werden meist mit einer süß-scharfen Chili-Soße serviert.
Auch gut sind Fish Cakes. Das sind kleine Fischfrikadellen, die ebenfalls mit der Chili-Soße verzehrt werden.
Fried Rice
Fried Rice ist eines der günstigsten Gerichte und wird oft auch als Beilage serviert. Die Basis ist gebratener Reis, in den Gemüse gemischt wird. Wem das zu fad ist, kann Huhn, Rind, Schwein, Fisch Meeresfrüchte oder alles zusammen hinein bekommen. Zusammen mit den Soßen, die in Thai-Restaurants immer am Tisch stehen, ist der gebratene Reis ein einfaches wie leckeres Gericht. Es eignet sich auch gut, wenn der Magen gerade nicht so fit ist. Wenn nichts geht, geht Fried Rice.
Pad Thai
Pad Thai oder auch Phat Thai ist ein Nudelgericht, dass dem europäischem Gaumen nicht allzu fremdartig vorkommt. Neben Reisbandnudeln, sind Sprossen, kleine Krabben und verschiedene Gewürze die Zutaten. Ei gehört ebenfalls dazu und ist meist hineingemischt. Manchmal ist das komplette Gericht auch hübsch in eine Hülle aus Ei eingepackt, wie auf dem rechten Bild. Wenn Du willst, kannst Du Pad Thai zusätzlich mit Fleisch (meist Huhn) oder Seafood haben. Obendrauf kommen geriebene Erdnüsse, Limettensaft und Koriander.
Für mich ist Pad Thai das Backpacker-Gericht schlechthin. Wie der Fried Rice ist es günstig, schmeckt gut und eignet sich auch für angeschlagene Mägen. Manchmal ist es mir allerdings ein wenig zu trocken.
Tom Yam Suppe
Tom Yam ist die wohl berühmteste Suppe der thailändischen Küche. Brühe, Ingwer, Tamarinden, Kaffernlimetten, Zitronengras und verschiedene Gewürze kennzeichnen sie. Sie kann sehr scharf sein. Es gibt sie in verschiedenen Varianten wie Tom Yam Gung (mit Garnelen und Pilzen), Tom Yam Kai (mit Huhn) oder auch Tom Yam Pla (Fisch).
Einiges von dem Zeug in der Suppe kann man nicht essen und ich dachte lange, dass ich einfach nicht thailändisch genug bin, um es runterzubekommen. Mittlerweile weiß ich, dass auch die Thais das Zeug einfach drin lassen. Es ist nur dafür da, um der Suppe Geschmack zu geben.
Chicken mit Basil Leaves
Es gibt kein Gericht, welches ich in Thailand häufiger bestellt habe als Chili-Hühnchen mit Thai-Basilikum oder auf Thai „Pad Krapao Gai Khai Dao“. „Krapao“ ist der gebratene spezielle Basilikum, „Gai“ das Huhn und „Khai Dao“ ein Spiegelei, das meistens auf dem gedämpften Reis, den es dazu gibt, serviert wird und perfekt dazu passt.
Das Gericht kommt in einer dunklen Soße und ist nicht nur bei mir, sondern allgemein extrem beliebt. Wie bei den meisten Gerichten kannst Du anstelle von Huhn auch Rind oder Schwein bestellen, ich aber finde es mit Huhn am geilsten. Eine absolute Empfehlung!
Khao Soy
Khao Soy ist eine sensationell schmeckende Spezialität im Norden Thailands. Es handelt sich um eine Art Nudelsuppe oder Nudelcurry. Oben drauf wird das Gericht mit frittierten Nudeln garniert.
Seafood
Bei einem Land mit so viel Küste versteht es sich von selbst, dass es hervorragenden frischen Fisch und Meeresfrüchte gibt. Kleinere Hotels bieten häufig das an, was an diesem Tag gerade gefangen wurde und ich empfehle, immer zuzuschlagen.
Die exotische Zubereitung ist meist vorzüglich. Krabben, Red Snapper und Tintenfisch stehen auf fast jeder Karte. In den Touri-Gegenden sind die Preise für den Fisch ziemlich hoch, aber verglichen mit Deutschland immer noch cheap, cheap.
Insekten und Spinnen
Beim Gedanken an Asien kommt mir automatisch auch bizarres Essen in den Sinn. In Thailand werden oft Krabbeltierchen angeboten. In Bangkok gibt es Verkäufer mit Bauchläden, die allerlei Sechs- bis Achtbeiniges verkaufen und auch auf den Märkten kannst Du Dir ne Tüte Grashüpfer holen. Das Angebot reicht von kleinen Insekten, die jeder Tourist mal probieren kann bis zu riesigen gerösteten Vogelspinnen, die nur was für Mutige sind.
Pancakes
Vor einigen Jahren sind auf einmal Pancake-Läden aus Thailands Boden geschossen. Was sie verkaufen, würde man in Deutschland eher als Crêpe bezeichnen. Mittlerweile gibt es auf jeder Insel Stände, die zig verschiedene Pfannekuchen anbieten.
Der Klassiker ist Pancake „Thaistyle“ (siehe Bild rechts). Dieser hat ein Topping aus süßer Kondensmilch. Sehr beliebt ist diese Variante in Kombination mit Banane.
Trinken in Thailand
Asia-Bier
Ein kühles Blondes ist immer eine gute Sache und bei tropischer Hitze eine noch bessere. In Thailand darf man Alkohol auch auf der Straße trinken. Singha und Chang sind wohl die meistverkauften Biere in Thailand. Chang ist etwas billiger, meiner Meinung nach aber auch unreiner. Backpacker haben mir schon Storys über schlimme Kater erzählt, die von der Unreinheit des Chang-Bieres herrühren sollten. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Weitere Biere sind Leo und Tiger. Leo stammt aus der gleichen Brauerei wie Singha. Tiger-Bier wird auch viel getrunken, ist jedoch kein Thai-Produkt, sondern stammt aus Singapur.
T-Shirts mit dem Chang-Logo sind ein beliebtes Touri-Souvenir, mittlerweile ist auch Singha auf diesen Zug aufgesprungen. Es ist vielleicht das coolere Souvenir, weil es eben nicht so verbreitet ist, wie das Chang-Shirt.
Früchte, Säfte und Cocktails
Wie in tropischen Ländern üblich, sind auch in Thailand Früchte besonders lecker und die Säfte, die daraus gemacht werden ebenfalls. Günstig sind sie außerdem und die Auswahl ist zahllos.
In Bangkok hat der Granat-Apfelsaft den Juice to go ins Rollen gebracht. Mittlerweile gibt es an jeder Ecke Stände, die das schnelle Geschäft mit dem Saft machen. Meine Favoriten sind Banana-Shakes und Lemon-Juices.
In Verbindung mit Alkohol werden daraus so geschmacksintensive Cocktails, wie ich sie in Deutschland noch nicht getrunken habe. Ich sehne mich immer noch nach dem Mojito, den mir ein bekiffter Rasta-Thai in Tonsai-Beach gemixt hat. Es war der beste, den ich je hatte – und ich hatte schon ein paar.
Sehr beliebt sind oder besser waren auch die Cocktail-Busse. Es handelt sich um kleine VW-Bullis, die aufgeklappt werden. Mit etwas Musik und ein paar Plastikhockern werden daraus nette kleine Bars.
In Bangkok reihten sich in manchen Ecken zig der kleinen Busse am Straßenrand aneinander. Nun hat ein Gesetz dem Cocktail-Bus in der Hauptstadt ein Ende bereitet – zumindest vorerst.
Wildes Cocktail-Probieren lohnt sich. Die Preise – zumindest, wenn man sich nicht in den ganz touristischen Gegenden aufhält – machen es möglich. Ein Amerikaner, den ich in Railay kennengelernt hatte, bestellte sich immer einfach einen neuen Cocktail, wenn er eine schlechte Wahl getroffen hatte. Manchmal standen dann drei bis vier Cocktails vor ihm. „Bei dem Preis muss ich das nicht trinken, wenn es mir nicht schmeckt“, war sein Argument.
Eine prima Erfrischung sind auch die Früchte selbst, die kleingeschnitten zum Mitnehmen angeboten werden.
Thai-Whiskey
Thailand hat seine eigenen Whiskeys: Mekong und Sang Som. Da ich ein großer Verehrer von Whiskey-Cola bin, habe ich einen Trend-Wandel ausgemacht. Früher war die Mekong-Variante ein Hit. In jüngerer Zeit bin ich schon fragend angeschaut worden, als ich Mekong-Whiskey bestellte. Sang Som hat dem guten alten Mekong offenbar den Rang abgelaufen.
In Thailand schmecken beide gut, aber es sind nicht gerade Whiskeys der Spitzenklasse. Das habe ich gemerkt, als ich mal welchen mit nach Deutschland genommen habe. Als das Urlaubsfeeling weg war, wars einfach nur noch komischer Fusel.
Cola aus der Plastiktüte
Wenn Du auf die Flasche verzichtest, kippen die Thais die Cola oder auch andere Getränke in eine Plastiktüte. Dann können sie die Flasche behalten und Du bezahlst in der Regel 5 Baht weniger. Ich trinke aber nicht wegen der Ersparnis gern aus der Tüte, sondern weil ich mir dann mehr wie ein Local vorkomme. Das Abstellen ist allerdings schwierig. Manchmal lösen die Thais dieses Problem, indem sie die Plastiktüte in eine viereckige Papiertüte packen. Müll spielt eben eine untergeordnete Rolle in Südostasien.
Energy-Drinks
Wenn über Energy Drinks gesprochen wird, denkt wohl jeder zuerst an Red Bull. Allerdings ist der Gummibärchen-Drink keine österreichische Erfindung, sondern stammt aus Thailand. Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz entdeckte ihn Anfang der 1980er im Land des Lächelns. Dort hieß/heißt es Krating Daeng. Wer also auf Energy Drinks steht, sollte im Mutterland des Taurin-Gesöffs unbedingt zuschlagen. Es gibt auch wesentlich stärkere – und jetzt wirds interessant – bei uns verbotene Varianten. Diese nennen sich Lipovitan D oder D Plus (Lipovitan ist allerdings ein japanisches Produkt). Schmeckt gut und macht waaahaach.
Mehr zum Thema Energy Drinks findest Du in meiner Ode an den Softdrink.
Eimer saufen
Auf den Inseln im Süden werden Alkoholika häufig in Eimern verkauft. Du kannst verschiedene Varianten wählen: Whiskey-Cola, Wodka-Red-Bull und so weiter. Vor allem in den Partygegenden ist Eimer-Saufen sehr beliebt. Oft gibt es Angebote wie „Pay one, get two“.
Sekt
Ein Kumpel von mir hatte Geburtstag und ich wollte zu diesem Anlass am Strand von Railay Sekt besorgen. Überraschenderweise hatten die Shops auch welchen. Aber zu mehr als zum Anstoßen taugt das Zeug nicht. Es war widerlich süß und schmeckte einfach scheiße.
Ich persönlich bin ja ein großer Freund der frittierten Grillen. Die geben einen super Snack ab und passen hervorragend zu einem kühlen Singha Bier. Es freut mich sehr, dass das Thema in Deutschland auch immer aktueller und nicht mehr einfach von der Hand gewiesen wird.
Ich kann jedem empfehlen, die frittierten Insekten mal zu versuchen, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet.
Gruß
Andreas
Hi Andreas, da stimme ich dir zu. In China habe ich fast zu jeder Mahlzeit immer einen Teller Grashüpfer zum Snacken bestellt.